Die SPD hat aufgehört, sich mit sich selbst zu beschäftigen. Das muss anhalten, wenn die Regierung gelingen soll, meint StZ-Redakteurin Renate Allgöwer.

Stuttgart - Das Startsignal ist uneingeschränkt positiv. Einstimmig steht auch die SPD hinter dem Koalitionsvertrag. Die Partei gibt sich entschlossen, das beste aus den kommenden fünf Jahren zu machen. Zumindest am Samstag haben die vermeintlich zu kurz gekommenen, die Gewerkschafter und zum Teil auch die sozialdemokratischen Frauen ihre Befindlichkeiten hintan gestellt, um der grün-roten Regierung einen guten Start zu ermöglichen. Die SPD blickt nach einer lähmenden Phase der Nabelschau endlich nach vorn. Der Stachel des schlechten Wahlergebnisses sitzt ebenso tief wie die Tatsache, dass die Grünen die größte Kraft in der Koalition sind. Die SPD ist dennoch gut beraten, ihre tief im Herzen der Partei nagende Sorge, auch aus dieser Koalition könnten die Sozialdemokraten am Ende als Verlierer herauskommen, nicht zum bestimmenden Faktor werden zu lassen. Für wen sich die Verbindung grün-rot am Ende auszahlt, ist jetzt noch offen. Sollte die SPD aber durch ängstliche Fixierung auf ihr eigenes Profil die Koalition torpedieren, muss sie befürchten, dass sie damit in erster Linie sich selbst schadet. Nils Schmid will grün-rot zum Erfolg führen. Die Partei steht hinter ihm. Zumindest in der Startphase. Bleibt zu hoffen, dass die Geschlossenheit anhält, wenn die Regierung die ersten Probleme zu lösen hat.