Am Samstag um 15.30 Uhr war der Abstieg der Stuttgarter Kickers in die Regionalliga besiegelt. Jetzt müssen erstmal die Scherben zusammengekehrt werden, meint unser Kommentator Joachim Klumpp.

Sport: Joachim Klumpp (ump)

Stuttgart - Am Samstag gegen 15.30 Uhr war der Supergau perfekt, die Stuttgarter Kickers müssen in die Regionalliga. Eine total verkorkste Saison endete mit dem Abstieg statt Aufstieg. Das ist wie ein Schock nach Platz vier im Vorjahr – und es ist die Quittung für eine Reihe von umstrittenen Entscheidungen: die Personalplanungen, der Trainerwechsel, es passte so einiges nicht zusammen.

 

Von 14 Neuzugängen haben letztendlich nicht einmal eine Handvoll eingeschlagen, der Rauswurf von Erfolgstrainer Horst Steffen (trotz des Negativlaufs) kam ebenso überraschend wie der radikale Umbau der Mannschaft in der Winterpause nebst den Suspendierungen von Stammspielern wie Enzo Marchese und Gerrit Müller. Darüber kann auch der vorübergehende Aufwärtstrend im Jahr 2016 nicht hinwegtäuschen.

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Die Ergebnisse stimmten teilweise, die Leistungen selten. Und am Ende hat die Mannschaft sogar noch zwei Matchbälle zum Klassenverbleib leichtfertig vergeben. „Dann haben wir es auch nicht verdient“, hatte der Trainer Tomislav Stipic vorab schon resümiert. Seine Zeit in Stuttgart ist zu Ende, bevor sie richtig begonnen hat. Aber es wäre falsch, ihm die Alleinschuld in die Tasche zu schieben. Sportdirektor Michael Zeyer setzte bei den Transfers seinen Kopf durch, der Vorstand ließ ihn gewähren.

Jetzt müssen die Scherben zusammen gekehrt werden. So ein Abstieg ist immer auch eine Chance für einen Neuanfang, aber klar ist: es wäre wesentlich einfacher gewesen in der dritten Liga zu bleiben, als wieder aufzusteigen. Wer weiß das besser, als die Kickers – der letzte Anlauf hat drei Jahre gedauert.