Der abstiegsbedrohte Handball-Bundesligist TVB Stuttgart hat sich von Trainer Markus Baur getrennt. Geschäftsführer Jürgen Schweikardt übernimmt nun eine Doppelfunktion – das birgt auch Risiken.

Sport: Joachim Klumpp (ump)

Stuttgart - Bleiben die Ergebnisse aus, fliegt der Trainer raus. So ist es nun mal im Sport, und da macht der Handball keine Ausnahme. Nach zehn Niederlagen überrascht weniger die Trennung beim TVB von Markus Baur als der Zeitpunkt. Offensichtlich wollten die Verantwortlichen der Hängepartie ein Ende bereiten und das Schlüsselspiel in Ludwigshafen als Neuanfang nehmen. Das ist durchaus nachvollziehbar, schließlich waren mit dem Weltmeister von 2007 große Hoffnungen verbunden – auf ein konkurrenzfähiges Team in der stärksten Liga der Welt.

 

Abstieg wäre der Super-Gau

Und nun? Abstiegsgefahr! Wenn jetzt also Jürgen Schweikardt in Doppelfunktion nicht nur den Manager-, sondern (nach 2015) auch wieder den Trainerposten übernimmt, lastet auf dem Ex-Spieler eine Riesenverantwortung. Sollte der Verein den Klassenverbleib verpassen, wird dieses Stigma auch dem TVB-Urgestein zugeschrieben werden, zumal es sich in weiten Teilen um einen von ihm zusammengestellten Kader handelt. Aber auch, weil die Dominanz der Familie – mit Vater Günter als Sportlichem Leiter und Bruder Michael als Spielmacher – einigen Mitgliedern ein Dorn im Auge ist. Es geht in den nächsten Wochen also um verdammt viel. Es geht um das Projekt TVB schlechthin – die Etablierung eines Dorfvereins in der Großstadt. Ein Abstieg jedenfalls hätte weitreichende Folgen. Bleiben jetzt die Punkte aus, fliegt vielleicht sogar der Manager raus.