Der Staat muss seine Gesprächspartner unter Muslimen sorgfältig wählen, warnt Armin Käfer. Es wäre fatal, den importierten Islam denen zu überlassen, die sich an ein Verständnis ihrer Religion klammern, das dem Wertekodex des orientalischen Mittelalters verhaftet bleibt.

Titelteam Stuttgarter Zeitung: Armin Käfer (kä)

Stuttgart - Manche Provokationen verbieten sich für Außenstehende. Eine solche findet sich in einem bemerkenswerten Buch, das von einem deutschen Muslim für deutsche Muslime geschrieben wurde. Der Autor fordert seine Glaubensgenossen auf, sie mögen sich vor Augen halten, worauf sie unter keinen Umständen verzichten könnten: Autos, Züge, Flugzeuge, Internet, Handys, Elektrizität. Es folgt der Appell, einmal gründlich darüber nachzudenken, warum nichts davon in der islamischen Welt erfunden wurde. Das hat sich der Freiburger Islam-Reformer Abdel-Hakim Ourghi ausgedacht. Wenn es nach den wichtigsten Muslimverbänden im Land gehen würde, dann dürfte er nicht Professor werden – und schon gar keine islamischen Religionslehrer ausbilden.