Die Polizei im Kreis Ludwigsburg lässt nach der erfolglosen Verfolgungsjagd überraschend viele Fragen offen – und das in einer Zeit, in der sie ohnehin im Fokus steht, meint StZ-Redakteur Norbert Burkert.

Ludwigsburg - Wie unfähig muss die Polizei eigentlich sein, wenn es die Besatzungen von 14 Streifenwagen und einem Hubschrauber nicht schaffen, einen flüchtenden Autofahrer zu stoppen und ihn sowie seinen Beifahrer zu fassen? Die Frage ist zwar unsachlich, vielleicht auch unfair. Dennoch: Vermutlich haben sie sich viele spontan gestellt, als sie vom kläglichen Ausgang der Verfolgungsjagd von Bietigheim nach Unterriexingen gelesen haben – viele demolierte Polizeiwagen, ein hoher Sachschaden und von den Tätern keine Spur.

 

Wer tritt dem Spott der Stammtische entgegen?

Das klingt nach einer grandiosen Blamage der Ordnungshüter. Den Einsatz muss die Polizei sicher noch aufarbeiten (zumal es in Ostfildern einen ähnlichen Fall gab). Er wirft viele Fragen auf. Doch die Antwort der Polizei erschöpft sich in einem hilflosen „Was soll man dazu sagen?“ Kein Polizeichef, der die Hintergründe erläutert und sich womöglich schützend vor seine Leute stellt. Sie bleiben unwidersprochen dem Spott der Stammtische preisgegeben. Zwei Tage nach dem Geschehen noch keine Ergebnisse, obwohl man das Fluchtauto hat. Ja, was soll man dazu sagen?

Das Vertrauen der Bürger in die Schlagkraft ihrer Polizei stärkt all dies sicher nicht. Und das in einer Zeit, in der die Polizei aufgrund ihrer umstrittenen Reform, die am 1. Januar in Kraft tritt, im Fokus der Aufmerksamkeit steht.