Ausreichend Werbung schienen wir also im Vorfeld gemacht zu haben und wir nutzen die Möglichkeit des Internetportals auch gleich voll aus. Nach kleinen technischen Problemen gingen wir fast pünktlich, eine Viertelstunde vor Anpfiff, auf Sendung. „Yeah: Du bist On Air“ war dort zu lesen. Trotzdem mussten wir feststellen, dass 15 Minuten doch ganz schön lang werden können. So eine Aufstellung ist schnell erzählt und während Sky zwischendurch seinen Kommentator immerhin mit Werbeblöcken entlasten konnte, sahen wir uns in der Pflicht, unsere Zuhörerschaft ansprechend zu unterhalten. Aber wir waren vorbereitet und konnten mit genug Hintergrundwissen glänzen, um uns nicht gleich zu Beginn der Übertragung in Kalamitäten stürzen zu müssen.

 

So hangelten wir uns bis zum Anpfiff gut durch und dann nahmen uns Lionel Messi und die Katalanen zunächst einen Großteil der Arbeit ab. Wir hatten genug zu erzählen. Mittlerweile lief auch unsere Social-Media-Maschinerie auf Hochtouren und allerlei Anregungen, Lob und Kritik tickerten auf einem der Bildschirme um die Wette. Eine gute Freundin aus Spanien wollte mehr über David Villa erfahren. Wir taten ihr den Gefallen.

Leider tat uns Barcelona, nach einigen vergebenen Chancen, nicht den Gefallen, das Spieltempo vom Beginn weiter hoch zu halten. Also musste wieder das gefährliche Halbwissen herhalten, während Xavi und Co. den Ball immerzu im Mittelfeld kreisen ließen. Ich teilte dem Publikum mit, dass Kevin-Prince Boateng gemessen an der Zahl der verkauften Trikots der beliebteste Kicker der Mailänder sei. 60.000 mit seinem Namen konnten bereits verkauft werden und damit fast doppelt so viele wie vom Dortmunder Marco Reus. Ob die Zuhörer allerdings wissen wollten, dass sich der italienische Deutschland-Schreck Mario Balotelli angeblich eine lebensgroße Bronzestatute seiner Jubelpose im EM-Halbfinale für sein Wohnzimmer gießen lässt, sei dahingestellt.