Mittlerweile hatte das Spiel auch wieder ein wenig Fahrt aufgenommen: Messi egalisierte das Hinspielergebnis. Halbzeitpause. Für etwas Erholung hatten wir sogar einen Studiogast eingeladen.

 

Am meisten Sorge hatte mir im Vorfeld die Möglichkeit bereitet, wirklich hanebüchenen Unfug live am Mikrofon zu erzählen. Bisher hatte ich eben dies vermeiden können und den vorher abgesprochenen Gerstensaft für den ersten Versprecher musste mein Co-Kommentator bereits seit der ersten Hälfte zahlen. Steht aber noch aus. Allerdings sollte auch meine Zeit noch kommen – und zwar beim Stand von mittlerweile 3:0 für Barcelona. Eine gefühlte Ewigkeit philosophierte ich darüber, dass es doch eine hervorragende Option wäre, für die letzten Minuten Cesc Fabregas von der Bank zu bringen. Ein dribbelstarker Mittelfeldregisseur, torgefährlich und international erfahren – genau der richtige Mann. Mein Nebensitzer gab mir in allen Punkten recht, um mich dann aber süffisant darauf hinzuweisen, dass Barca schon dreimal gewechselt habe und ein vierter Wechsel wohl eher nicht erlaubt sei. Da war er – der gefürchtete Fauxpas.

So gelobe ich feierlich, nicht mehr ganz so viel über Marcel Reif, Bela Rethy und Konsorten zu fluchen. Denn der Job als Kommentator ist anstrengend. Immerhin saß Mattia De Sciglio nur auf der Ersatzbank und wurde nicht eingewechselt, sodass mir dieser Zungenbrecher erspart geblieben ist.