Unbekannte haben in der Innenstadt etliche AfD-Plakate mit roter Farbe bemalt. Die Polizei geht von einer koordinierten Aktion einer linken Gruppierung aus, der Staatsschutz ermittelt.

Digital Desk: Sascha Maier (sma)

Stuttgart - Unbekannte haben in der Nacht auf Donnerstag in der Stuttgarter Innenstadt zahlreiche AfD-Plakate mit roter Farbe bemalt. Vor allem an der Königstraße und am Schlossplatz schlugen sie zu, die Polizei geht von einer koordinierten Aktion aus, zumal viele der Plakate so hoch hängen, dass man ohne Leiter gar nicht rankommt. Gleichzeitig kursiert ein Video im Netz, das die offenbar politisch motivierte Sachbeschädigung dokumentiert.

 

„Die politische Dimension der Aktion liegt auf der Hand“, sagt Johannes Freiherr von Gillhausen, ein Sprecher des Polizeipräsidiums Stuttgart. Es gebe direkte Hinweise, dass es sich dabei um eine „linke politisch tätige Gruppe“ handelt, die Videoaufnahmen seien der Polizei bekannt. Der Staatsschutz ermittle jetzt wegen politisch motivierter Sachbeschädigung.

Das genaue Ausmaß der Aktion kennen zum jetzigen Zeitpunkt weder die Polizei noch die AfD. Wolfgang Röll, der Sprecher des Kreisverbandes der Stuttgarter AfD, sagt, man verschaffe sich aktuell noch einen Überblick: „Insgesamt schätze ich, dass seit dem Wahlkampf über hundert unserer Plakate zerstört wurden.“

Plakate bleiben als „Mahnmal“ hängen

Die Sachbeschädigungen anzuzeigen, hält Röll eigentlich für sinnlos: „Das haben wir bereits bei der letzten Bundestagswahl gelernt.“ Die rot bemalten Plakate würde die Partei als „Mahnmal“ hängen lassen.

Es ist nicht die erste offenbar koordinierte Plakatbeschädigung jenseits des üblichen Vandalismus im Kommunal- und Europawahlkampf in Stuttgart. Zuletzt ist auch der 18-jährige SPD-Gemeinderatskandidat Firat Yurdakul Ziel von womöglich politisch movierten Sachbeschädigungen geworden. Hier wird gemutmaßt, dass es sich um das Werk von Rechten gehandelt haben könnte.