Bei der Gemeinderatswahl in Filderstadt gibt es sechs Listen. Von 32 Stadträten kandidieren fünf nicht mehr. Die Grünen stellen als einzige gleich viel Frauen und Männer auf.

Filderstadt - Seit Kurzem steht es fest: Die AfD stellt wie im ganzen übrigen Kreis auch in Filderstadt keine Gemeinderatskandidaten auf. Sie hat nicht genügend Bewerber gefunden. Vera Kosova, die als Sprecherin im Ortsverband Filder fungiert, hatte sich 30 bis 40 Bewerber in der Großen Kreisstadt gewünscht. „Wir hätten aber nicht einmal zehn zusammenbekommen“, sagt sie. Schließlich könnten nur Filder-städter kandidieren. Und in der Großen Kreisstadt habe man lediglich fünf bis zehn Mitglieder, sagt sie und lässt die genaue Zahl offen.

 

Linke stellt zehn Kandidaten

Ein besseres Standing zeigt auf den Fildern die Linke. In Filderstadt tritt sie erstmals mit zehn Kandidaten an. Auf der Liste stehen auch die Namen von Nicht-Mitgliedern wie Karin Büchling oder Margrit Kurz-Böge. Beide waren früher bei der SPD. Kurz-Böge saß sogar schon mal für die Sozialdemokraten im Gemeinderat. Karin Büchling hofft, dass zwei Kandidaten der Liste den Sprung in den Gemeinderat schaffen. „Zu zweit ist die Arbeit einfacher“, sagt sie, als Einzelkämpfer sei man doch sehr auf sich gestellt.

Während die Linke also nur zehn Kandidaten hat, treten alle anderen Listen mit der maximalen Bewerberzahl von 32 an – auch die FDP. Johannes Jauch, der Vorsitzende der Filderstädter FDP berichtet, dass es anfänglich schwer gewesen sei, genügend Bewerber zu finden. „Die persönliche Ansprache hat zum Erfolg geführt“, sagt er. Nun habe man eine Liste, die ein Querschnitt der Gesellschaft sei. Man habe viele junge Kandidaten. Der Altersdurchschnitt liegt aber trotzdem bei 49,3 Jahren. Mit Lucas Osterauer ist auch der Sprecher des Jugendgemeinderats dabei. Er steht auf Platz zwei hinter dem amtierenden Stadtrat Dennis Birnstock. Dessen bisheriger Partei- und Fraktionskollege Helmut Schumacher kandidiert übrigens aus Altersgründen nicht mehr.

Altersdurchschnitt bei CDU unter 40 Jahren

Auf eine erneute Kandidatur verzichtet auch Willy Stoll. Den Fraktionsvorsitz bei der CDU/FDP hat er bereits an Ulrich Steck abgegeben. Stoll zieht es offenbar als Fass-Wirt und -Koch mehr ins Private. Die Ratsarbeit will er seinem gleichnamigen Sohn überlassen, der auf Platz elf der Liste steht. Auch der bisherige Stadtrat Rudolf Lienemann will künftig Jüngeren das Feld überlassen. Einer davon könnte Wolfgang Pascher sein. Der CDU-Stadtverbands-Vorsitzende kandidiert auf Platz vier. Der Altersdurchschnitt ist im Vergleich zur FDP deutlich besser. Er liegt bei 39,8 Jahren. „Wir hätten auch gern mehr Frauen auf der Liste gehabt“, sagt Pascher. Nur sieben stehen auf der Liste mit 32 Namen.

In diesem Punkt sind die Grünen nicht zu schlagen. Ihre Liste ist als einzige paritätisch besetzt. Frauen und Männer folgen im Wechsel aufeinander. Auf eine erneute Kandidatur verzichten die jetzigen Stadträte Monika Riegraf und Armin Stickler. Mit Rudi Ott haben die Grünen auf Platz vier einen früheren Mitarbeiter des Sozialen Dienstes der Stadt in ihren Reihen. Auffallend ist auch, dass Rainer Moritz, der ehemalige Fraktionschef, wieder ins Rennen geht – allerdings auf Platz 28. Politische Beobachter gehen davon aus, dass er nach vorne gewählt wird.

Bei Freien Wählern und SPD alle wieder dabei

Bei den Freien Wählern treten alle bisherigen Stadträte wieder an. Robert Hertler hat sich mit Platz 14 allerdings weiter als seine Fraktionskollegen nach hinten setzen lassen. Dafür wurden die stellvertretenden Stadtverbands-Vorsitzenden Petra Wallner und Hedy Barth-Rößler auf vordere Plätze gesetzt. Damit wolle man zusätzlichen Frauen den Einzug in den Gemeinderat erleichtern, sagt der Stadtverbandschef Joachim Gädeke. Seiner Meinung nach ist jedoch das Hauptproblem, dass „Frauen hauptsächlich Männer wählen“.

Auch bei der SPD treten wieder alle Stadträte an – Yvonne Minte mit Platz zehn auf dem schlechtesten Rang. „Die Reihenfolge wurde durch eine Wahl festgelegt“, sagt der Fraktions- und Parteichef Walter Bauer, der die Liste anführt. Eigentlich habe man gleich viel Frauen wie Männer aufstellen wollen. „Wir hatten das Ding schon fast in der Dose“, sagt er. Dann seien aber einige Frauen abgesprungen. Er hofft, dass mit Ines Schmidt, die durch die Filder-Pinnwand bei Facebook bekannt wurde, eine weitere Frau in die Fraktion einzieht.

Die Namen der Kandidaten:

Freie Wähler: 1. Stefan Hermann, 2. Richard Briem, 3. Rosemarie Gädeke, 4. Petra Wallner, 5. Matthias Weinmann, 6. Irmgard Beck, 7. Andreas Schweizer, 8. Hedy Barth-Rößler, 9. Ernst Schumacher, 10. Gebhard Handte, 11. Stéphane Lacalmette, 12. Sabine Briem, 13. Uwe Schäfer, 14. Robert Hertler, 15. Jonas Schurr, 16. Angelika Bandle, 17. Gustavo Enzler, 18. Jürgen Ehrlenbach, 19. Verena Przybyla, 20. Marc Schweizer, 21. Ruth Seiter, 22. Edgar Wiedmann, 23. Mustafa Akpinar, 24. Margit Grossmann, 25. Andreas Koch, 26. Annett Seume, 27. Wolfgang Stephan, 28. Rory Fisher, 29. Gabriele Haigermoser, 30. Ralf Köhler, 31. Michael Huss, 32. Josef Skrna

CDU: 1. Ulrich Steck, 2. Dieter Weinmann, 3. Friedericke Bauer, 4. Wolfgang Pascher, 5. Hartmut Wandel, 6. Sarah Enzler, 7. Walter Schwaiger, 8. Wilfried Widmann, 9. Alexandra Dondic, 10. Oliver Alber, 11. Willy Stoll, 12. Tobias Alber, 13. Monika Strobel, 14. Edgar Fauser, 15. Erika Schlauch, 16. Tobias Oehler, 17. Christian Weinmann, 18. Carmen Kostin, 19. Michael Preisendanz, 20. Triantafillos Tatigiannis, 21. Diana Barker, 22. Philipp Lutz, 23. Mario Bosch, 24. Maximilian Gleich, 25. Christoph Alber, 26. Willi Götz, 27. Matthias Baur, 28. Simon Diegel, 29. Justus Heisrath, 30. Thorwald Teuffel von Birkensee, 31. Rainer Klesch, 32. Felix Alber

SPD: 1. Walter Bauer, 2. Cornelia Olbrich, 3. Frank Schwemmle, 4. Edeltraud Herrmann, 5. Bernd Menz, 6. Ines Schmidt, 7. Benjamin Auch, 8. Regine Maier, 9. Sarmed Munir, 10. Yvonne Minte, 11. Stefan Lehmann, 12. Johanna Kubel, 13. Michael Krautheim, 14. Kristina Wernerus, 15. Jerome Peters, 16. Bianca Mehl, 17. Mikael Arslan, 18. Müesser Keles, 19. Stefan Groß, 20. Doris Hofmann-Klein, 21. Daniel Sachse, 22. Dagmar Schweizer, 23. Andre Alkapon, 24. Angelika Schrader-Werner, 25. Hans-Peter Freund, 26. Sabine Schäfer-Gold, 27. Goetz Weinmann, 28. Monika Frensch, 29. Odysseus Chatzidis, 30. Timo Schneider, 31. Florian Hertig, 32. Willi Braun.

Die Grünen: 1. Catherine Kalarrytou, 2. Rudolf Schöneberger,3. Andrea Jelic, 4. Rudi Ott, 5. Ute Weinmann, 6. Stefan Zimmermann, 7. Jana Ellner-Beck, 8. Michael Wessel, 9. Anne-Sophie Kannicht, 10. Manfred Schumacher, 11. Christiane Pfef-ferkorn, 12. Jörg Levedag, 13. Ulrike Pfab-Holzheu, 14. Markos Kastanis, 15. Sandra Jerbi, 16. Marcus Brenken, 17. Ute Sommer-Freyberg, 18. Thomas Damm, 19. Ju-liane Pfefferkorn, 20. Daniel Hirschmann, 21. Dagmar Wenger-Morschett, 22. Jens Fischer, 23. Susanne Schlösser-Ott, 24. David Glaser, 25. Benek Bazarkaya, 26. Peter Knapp, 27. Angelika Schmid-Pfeffinger, 28. Rainer Moritz, 29. Annika Waldmüller, 30. Ulrich Seifert, 31. Susanne Graap, 32. Peter Endl

FDP: 1. Dennis Birnstock, 2. Lucas Osterauer, 3. Jörg Oliver Alberth, 4. Viola Monti, 5. Oliver Rudolph, 6. Jutta Clement-Schmid, 7. Osman Dönmez, 8. Tom Urban, 9. Simon Miskolczy, 10. Horst Wirth, 11. Olivia Muskietorz, 12. Isaldin Al-Amira, 13. Herbert Michael Kienzle, 14. Christa Urban, 15. Alfred Kötzle, 16. Susann Birnstock, 17. Egon Fleischer, 18. Nicole Alderath-Zink, 19. Hans-Martin Burghardt, 20. Klaus Rommel, 21. Yilmaz Keles, 22. Peter Adolf Suchomel, 23. Reimund Gunkel, 24. Heinz Hertler, 25. Gerd Rogel, 26. Kathrin Fleischer, 27. Thomas Jachmann, 28. Alfred Wörner, 29. Alex Böpple, 30. Peter Zölde, 31. Larissa Birnstock, 32. Tobias Henzler

Die Linke: 1. Andy Schmidt, 2. Brigitta Meyer, 3. Steffen Rose, 4. Giovanni Stelzer, 5. Karin Büchling, 6. Margrit Kurz-Böge, 7. Richard Roß, 8. Günther Böge, 9. Helene Sobczynski-Baier, 10. Stefan Rumpf