Acht Monate nach dem tödlichen Angriff in der norwegischen Kleinstadt Kongsberg hat ein Gericht eine lebenslange Unterbringung des Attentäters in einer psychiatrischen Anstalt angeordnet. Die Hintergründe.

Nach einem tödlichen Angriff mit Pfeil, Bogen und Stichwaffen in der norwegischen Kleinstadt Kongsberg ist der Täter zur Zwangsbetreuung in einer psychiatrischen Einrichtung verurteilt worden. Das gab das Bezirksgericht Buskerud in Hokksund am Freitag bekannt. Die zuständigen Richter kamen zu dem Schluss, dass der geständige 38-Jährige während der Tat am 13. Oktober 2021 nicht zurechnungsfähig gewesen war - damit kann er nicht zu einer Gefängnisstrafe verurteilt werden.

 

Das Urteil war erwartet worden - sowohl die Staatsanwaltschaft als auch die Verteidigung hatten die Unterbringung des Mannes in einer psychiatrischen Anstalt gefordert, weil er seit 2007 an paranoider Schizophrenie leidet und zum Tatzeitpunkt unzurechnungsfähig gewesen sei. Sein Mandant sei ein psychisch schwer kranker Mann, hatte Verteidiger Fredrik Neumann angeführt.

Der Angeklagte hat gestanden

Der gebürtig aus Dänemark stammende Mann hatte im vergangenen Oktober in Kongsberg bei Oslo fünf Menschen getötet und drei verletzt. Alle Todesopfer wurden nach Polizeiangaben erstochen, der Großteil davon in den eigenen vier Wänden. Unter den Toten war auch eine gebürtige Deutsche.

Der Angeklagte hatte den Angriff gleich zu Prozessbeginn im vergangenen Monat gestanden. In der Verhandlung begründete er seine Tat mit dem Wunsch nach Wiedergeburt: Er habe die Idee gehabt, töten zu müssen, um an einem guten Ort wiedergeboren zu werden. Die Tat zählt zu den gewalttätigsten Angriffen, die Norwegen in der jüngeren Zeit erlebt hat.