Der Lokaljournalistenpreis der Konrad-Adenauer-Stiftung zählt zu den renommiertesten Auszeichnungen des deutschen Journalismus. Eine Langzeitbeobachtung über Gewalt an Grundschulen landet auf dem ersten Platz.

Stuttgart - Das multimediale Langzeitprojekt „Man kann nicht jedes Kind retten – Wie eine Grundschule gegen Gewalt unter den Kleinsten kämpft“ des Schleswig-Holsteinischen Zeitungsverlags wird in diesem Jahr mit dem Deutschen Lokaljournalistenpreis der Konrad-Adenauer-Stiftung ausgezeichnet. Vor dem Hintergrund sich häufender Gewaltvorfälle an Grundschulen begleitete die Reporterin Dana Ruhnke ein halbes Jahr lang einmal wöchentlich die dritte Klasse einer Grundschule, die als Brennpunktschule gilt, um herauszufinden, wie sich die Gewalt konkret darstellt und wie man ihr begegnet. Die Jury überzeugte, wie hier, ohne die gebotene journalistische Distanz zu verlieren, mit großem Einfühlungsvermögen die Chancen, Erfolge und Rückschläge beschrieben worden seien, denen Schüler, Lehrer und Eltern tagtäglich gegenüberstehen

 

Serie über den Amoklauf in Winnenden prämiert

Der zweiter Preis ging an den Zeitungsverlag Waiblingen für die Serie „Der Amoklauf in Winnenden – Zehn Jahre danach“. Der dritte Preis wurde den Badischen Neuesten Nachrichten für das Multimedia-Dossier „Das Gift in uns – der PFC-Skandal in Mittelbaden“ zuerkannt. Mit dem Volontärspreis wurde ein Projekt der Südwest Presse, Märkischer Oderzeitung und Lausitzer Rundschau ausgezeichnet. 22 Volontärinnen und Volontäre, alle nach 1989 aufgewachsen, schauen darin 30 Jahre nach dem Mauerfall mit „Ostblick“ und „Westblick“ auf Deutschland, woraus ein 60-seitiges „Wende-Magazin“ wurde, das auch buchstäblich zum Umdrehen gedacht und in beide Richtungen lesbar ist.

Insgesamt waren bei der Konrad-Adenauer-Stiftung mehr als 362 Bewerbungen eingegangen. Der Preis wird seit 1980 vergeben und gilt als wichtigster Medienpreis im Bereich des Lokaljournalismus. 2018 wurden die Stuttgarter Zeitung und die Stuttgarter Nachrichten mit ihm ausgezeichnet.