Nur wenige finden am Freitagabend den Weg in die City, um unter freiem Himmel zu feiern. Die wenigen, die kamen, bringt die Polizei mit einem einfachen Trick zum Aufräumen.

Lokales: Christine Bilger (ceb)

Stuttgart - Ungewöhnlich leer hat die Polizei die Wiesen und Bänke rund um den Eckensee in der Nacht von Freitag auf Samstag erlebt. Es seien dort deutlich weniger Menschen zum Feiern, Trinken und Chillen gewesen als an den zurückliegenden Wochenenden. „Auch die Stimmung war sehr ruhig. Ab und zu hat mal wer rumgeschrien“, berichtet die Polizeisprecherin Monika Ackermann. Das sei jedoch eher als Imponiergehabe innerhalb der Grüppchen einzuordnen gewesen denn als Aggression.

 

Die Polizei habe aufgrund der ruhigen Lage zuerst die Personen am Schlossplatz kontrolliert. Auffälligkeiten habe es dabei nicht gegeben. Auch sei das Publikum dort relativ bald gegangen. Später, gegen 2 Uhr, habe man am Eckensee auf das bestehende Alkoholverbot des Landes hingewiesen. Es ist ein Verbot des sogenannten nachhaltigen Konsums. Das heißt, dass es nicht erlaubt ist, sich dauerhaft mit alkoholhaltigen Getränken im Oberen Schlossgarten niederzulassen. „Wie am vergangenen Wochenende auch mussten wir nur darauf hinweisen, und schon standen die Leute auf und gingen“, schildert die Polizeisprecherin Monika Ackermann. Da in der Woche zuvor auf die Bitte, den verursachten Müll mitzunehmen, häufig die Antwort gekommen sei, die Mülleimer seien zu voll, war die Polizei vorbereitet: „Wir hatten Müllsäcke dabei, die haben wir ausgeteilt“, sagt die Polizistin. Auch das habe funktioniert.

Ein Mann hat Drogen in den Taschen

Bei den Kontrollen sei lediglich ein Mann aufgefallen, der etwas LSD und Marihuana in der Tasche hatte. Er müsse nun mit einer Anzeige wegen des Verstoßes gegen das Betäubungsmittelgesetz rechnen. Aber Drogendealer seien nicht da gewesen.

Mit der Festnahme eines Drogenhändlers hatten in der Samstagnacht vom 20. auf den 21. Juni die Krawalle in der Innenstadt begonnen. Die Polizei hatte einen jungen Mann beim Dealen beobachtet, ihn kontrolliert und festgenommen. Daraufhin reagierten andere, die am Eckensee waren, aggressiv und griffen die Polizei an.

So berichten Augenzeugen von der Randalenacht in Stuttgart:

Zunächst 200, später geschätzt 500 Personen zogen randalierend und plündernd durch die City. Sie schlugen Schaufensterscheiben ein, plünderten Geschäfte und attackierten Polizeibeamte. Die Polizei hat zur Aufklärung die Ermittlungsgruppe Eckensee mit mehr als 100 Beamtinnen und Beamten eingesetzt.