München statt Frankfurt: Die neue Internationale Automobilausstellung (IAA) in der bayerischen Landeshauptstadt soll mehr werden „als nur eine Autoshow“. Am Mittwoch wurde das Konzept der Ausstellung vorgestellt.

München - Die neue Internationale Automobilausstellung (IAA) in München soll zu einer großen Bühne für alle Formen der Mobilität werden. Sie „wird wesentlich mehr sein als nur eine Autoshow“, sagte die Präsidentin des Verbandes der Automobilindustrie (VDA), Hildegard Müller, bei der Vorstellung des Konzepts am Mittwoch. Die IAA wolle Impulsgeber für die Vernetzung aller Verkehrsträger werden. „Auch der Kritiker ist herzlich willkommen, mit uns zu sprechen.“

 

Dass der für März 2021 geplante Genfer Autosalon 2021 vor zwei Tagen wegen der Corona-Pandemie und Absagen von Ausstellern abgesagt wurde, bedeute für die IAA im September 2021 kein schlechtes Vorzeichen. „Wir haben bereits starke Commitments für die IAA in München vorliegen“, von Herstellern und Zulieferern, sagte Müller.

IAA 2019 zog nur 560 000 Besucher an

Die letzte IAA 2019 in Frankfurt am Main zog nur noch 560 000 Besucher an, Klimaaktivisten machten mit Protestaktionen Schlagzeilen. Auch in München haben Klimaschützer schon Proteste angekündigt. Die IAA präsentiere Spritschlucker und hänge der Autoshow nur ein „grünes Mäntelchen“ um, sagte Jens Hilgenberg, Leiter Verkehrspolitik beim Bund für Umwelt und Naturschutz.

Müller lud alle Kritiker ein, sich „gewaltfrei, auch verbal gewaltfrei“, an den Diskussionen auf der IAA zu beteiligen. Das Messegelände soll „zum Treffpunkt aller werden, die zur Mobilität der Zukunft etwas zu sagen haben“, sagte VDA-Geschäftsführer Martin Koers: „Das Davos der Mobilität.“ Konzerne und Ideenschmieden sollen Innovationen vorstellen. Aber es werde „keinen Markenstand mit 10 000 Quadratmetern mehr geben, wo Hersteller alle Modelle wie in einem Autohaus präsentieren“.

Neu ist, dass die IAA auch die ganze Innenstadt zur Bühne macht, um für die Bevölkerung Mobilität der Zukunft in allen Formen „erlebbar zu machen“. „Es geht um die Verbindung von Messe, Konferenz und Happening“, sagte Müller. Sie warnte davor, das Auto zu verteufeln: In Großstädten werde kontrovers diskutiert; aber Pendler, örtliche Händler und Millionen Menschen im ländlichen Raum dürften nicht vergessen werden.