Mit Open-Air-Clubs will der Verband Kollektiv im Sommer den ersten Schritt auf dem langen Weg zurück zur Normalität wagen. Dafür werden nun Außenflächen gesucht. OB Frank Nopper begrüßt das Konzept der Nachtgastronomie.

Stadtleben/Stadtkultur: Uwe Bogen (ubo)

Stuttgart - Wann kann es losgehen mit dem Clubleben? Selbst der Blick in die Glaskugel gibt keine Antwort darauf, wie sich die Pandemie entwickelt. Im Sommer, wünscht der Club Kollektiv, der Verband der seit über einem Jahr stillgelegten Partylocations in Stuttgart, sollten Freiflächen draußen genutzt werden, um ganz langsam wieder ein Bier oder was auch immer zu servieren. Auch wenn das Virus die Rückkehr ins Innere noch lange verhindert, könne man im Außenbereich unter Einhaltung der Hygieneregeln einen ersten Schritt auf dem langen Weg zurück in die Normalität wagen, finden die Vertreter der Stuttgarter Nachtgastronomie. „Für die Betriebe wäre dies eine Chance, nach langem Betriebsverbot wieder Kontakt zum Publikum aufzunehmen“, sagt Hannah Japes. die Vorsitzende des Kollektivs. Den Antrag, Freiflächen zu prüfen, hatten die Grünen im Gemeinderat bereits im Dezember gestellt.

 

Freiflächen werden jetzt auf Machbarkeit geprüft

OB Frank Nopper (CDU) hat, worüber sich die Clubbetreiber freuen, seine Unterstützung zugesichert für das Konzept, das ihm der Verband der Nachtgastronomen vorgestellt hat. Aerosolforscher, so wird argumentiert, hätten bestätigt, dass Veranstaltungen im Freien unter Einhaltung der Vorsichtsmaßnahmen mit geringem Risiko verbunden sei. „In Zusammenarbeit mit dem OB, mit unserem Nachtmanager und der Wirtschaftsförderung Stadt sind wir gerade dabei, Flächen in der Innenstadt und in verschiedenen Bezirken auf die Machbarkeit zu prüfen“, erklärt Tobias Rückle, der Pressesprecher des Clubs Kollektiv. Um diese Konzepte zu finanzieren, sei man auf „eine weitere Förderung unter anderem durch die Stadt angewiesen“. Bis in die ersten Maiwochen müsse geklärt werden, welche Freiflächen für das Clubleben auf die neue Art und Weise in Frage kämen. Kann es dann im August losgehen? Oder erst im September? Keiner weiß es!

Alexander Scholz vom Perkins Park wünscht sich „ein klares Bekenntnis für die Nachtökonomie und deren Stellenwert“. Das Ziel müsse sein, „weg vom unkontrollierten Feiern zu einem von der Szene akzeptierten Bereich zu kommen“, sagt er. Auf diese Weise könne man „Problemzonen zu attraktiven Erlebnissen formen“ und klarmachen, „dass Stuttgart ein sicheres und geordnetes Nachtleben auch in harten Zeiten organisieren kann“.

Das Nachtleben würde sich in den frühen Abend verlagern

Wird die Pandemie im Sommer die von allen so sehr vermissten Begegnungen im Freien erlauben? Sollte weiterhin fleißig geimpft werden, könnte dies möglich werden. Klar jedoch ist: Es müssen Außenflächen gefunden werden, bei denen keine Anwohner Sturm laufen. Und die Open-Air-Clubs dürfen nicht erst um 23 Uhr starten. Das Nachtleben müsste sich in den frühen Abend verlagern. Aber was tun die Betreiber nicht alles, um wieder arbeiten und Besucher glücklich machen zu können.