Kyle Eastwood, der Sohn des Hollywoodstars und Regisseurs, kommt nach Stuttgart. Allerdings nicht eines Films wegen. Kyle Eastwood ist Musiker. Das, sagt er, war auch der ursprüngliche Berufswunsch seines Vaters.

Böblingen: Marc Schieferecke (eck)

S-Mitte - Kyle Eastwood trägt den berühmten Namen nicht zufällig. Er ist der älteste Sohn des Hollywood-Stars und Regisseurs Clint Eastwood. Allerdings hat der Junior mit dem Vater nicht allzu viel gemeinsam, abgesehen davon, dass sie beide nicht länger als einen Monat ohne Arbeit ertragen, wie Kyle Eastwood in einem Interview mit dem Fernsehsender Tele 5 erzählte. Der Sohn ähnelt auch mit seinen inzwischen 45 Jahren seinem Vater Clint allenfalls entfernt. Von Beruf ist er Musiker, vorwiegend Bassist. Als solcher tritt er diesen Freitag im Jazzclub Bix auf.

 

Ursprünglich sollte es anders kommen. Schon als Kind hatte Kyle Eastwood erste Auftritte in Spielfilmen. Mit 19 Jahren begann er an der University of California ein Filmstudium. Das brach er allerdings bald wieder ab, weil, wie er selbst sagt, die Musik seine eigentliche Leidenschaft ist. Das glaubt er übrigens auch von seinem Vater Clint, der ebenfalls Musikliebhaber ist, Piano spielt und ein durchaus anhörbarer Sänger ist. In seiner Jugend, meint der Junior, hätte der spätere Dirty Harry die Frage nach seinem Berufswunsch sicherlich mit „Pianist“ beantwortet.

Kyle Eastwood gründete nach dem Studienabbruch eine Band und tingelte von Auftritt zu Auftritt durch Amerika. 1998 veröffentlichte er sein Debütalbum „From there to here“. 2004 nahm ihn Candid Records unter Vertrag und schickte Kyle Eastwood auf seine erste Welttournee. Sein aktuelles Album ist „Songs from the chateau“ betitelt.

Zwar sagt Kyle Eastwood, dass es für ihn – wie für Kinder anderer Weltstars – keineswegs einfach war, dass jeder in ihm zumindest zunächst stets den Sohn von Clint sah, keinen Kyle. Beruflich hat ihm die Prominenz seines Vater allerdings gewiss nicht geschadet. Schon als Jugendlicher lernte er Musikstars wie Sarah Vaughan, Miles Davis oder Joni Mitchell kennen. Letztere kam für Kyle Eastwoods Debütalbum zu einem Gastauftritt ins Studio. Davon abgesehen engagiert ihn sein Vater regelmäßig, um die Musik für einen seiner Filme zu komponieren. Ach ja, die Musik: Kyle Eastwood ist Jazzer mit Einsprengseln von Groove und Swing. Wer ihn hören will, hat dazu diesen Freitag von 20.30 Uhr an im Jazzclub am Leonhardsplatz 28 die Gelegenheit.