Stella Sommer ist Solokünstlerin und Sängerin der Hamburger Band Die Heiterkeit. Beim Konzert im Merlin verzückt sie mit einer entrückten Aura und Liedern von leiser Sprache.

Stuttgart - Zuerst ist da die Stimme: Dunkel schwebt sie im Raum, voll und warm, distanziert zugleich und fast schon kühl, schlägt unmittelbar in ihren Bann. Stella Sommer singt, am Mittwochabend im Merlin, vor einem Publikum, das coronabedingt überschaubar geblieben ist, was der eigentümlich intensiven Stimmung dieses Abends keinen Abbruch tut. Nahezu unwirklich, stilisiert und doch sehr emotional wirkt die Musik der Sängerin, traurig, schwer, von einer leisen, selbstbewussten Coolness. Und Stella Sommer, sehr ruhig, fast regungslos, in ihrer weißen Rüschenbluse mit Brosche, wirkt wie eine Dichterin zwischen Tradition und Moderne, im Profil wie eine Virginia Woolf mit elektrischer Gitarre. Ihr Instrument ist ein sehr gedämpfter Klang, der stets im Hintergrund schwebt, leise rhythmisch angeschlagene Noten, die um ihre Zeilen tanzen.