Am Samstag ist es wieder soweit: Dr. Aleks & The Fuckers wollen nach über dreijähriger Coronapause erneut den Sindelfinger Pavillon rocken.

Aleks Dropulja ist nicht nur der Trommler einer Band mit dem skurrilen Namen „Dr. Aleks & The Fuckers“, sondern auch eine echte Type, wie sie in Modekatalogen kaum zu finden ist. So fand das Gespräch mit unserer Zeitung auch nicht in der Lounge eines Hotels statt, sondern in der „kleinen Kneipe in unserer Straße“ auf dem Sindelfinger Goldberg, unweit von Aleks‘ Wohnung. Rauchgeschwängerte Luft, ein Fernsehbildschirm ohne Ton, Musik aus den Boxen der Musikanlage, Sportpokale, ein Spielautomat und ein paar Tischchen an denen die Gäste vor ihrer Bierflasche sitzen – also ein Ambiente wie aus längst vergangenen Zeiten. Aleks fühlt sich sichtlich wohl. „Lauter nette Leute hier und vor allem findest du immer jemanden, der dir hilft, wenn du was brauchst“, freut er sich.

 

Beim Flaschenbier wird die Bandgründung nacherzählt

Der gut gelaunte Sindelfinger Drummer mit kroatischen Wurzeln ist in seinem „Nebenberuf“ IT-Servicetechniker, wie er augenzwinkernd berichtet. Nach dem ersten Schluck Flaschenbier erklärt er gerne, wie es zur Bandgründung kam und was das Besondere an dieser Formation ist: „Vor rund 14 Jahren trommelte ich mit einer Big Band im Friedrichsbau-Varieté in Stuttgart. Wir begleiteten damals dreieinhalb Monate lang jede Nacht eine Burlesque-Show", erzählt der Schlagzeuger. Nach rund 120 Auftritten war dann Schluss. "Aber es hat so viel Spaß gemacht, dass ich mir dachte, dass das nun nicht einfach so aufhören darf", berichtet Dropulja. "Also pickte ich mir unter den Musikern die Rosinen raus, um etwas Neues zu starten.Es sollte Musik sein, die es nicht so oft gibt und wir entschlossen uns, den Balkan-Gypsy- Sound nach Deutschland zu bringen." Mit vier Bläsern, Schlagzeug und Bass begann die Reise zum Balkan-Groove. Bald merkte das Sextett jedoch, dass der Musik ein Harmonie-Instrument guttäte. Nach dem ersten Versuch mit „Quetschkommode“ tauchte dann der Gitarrist Marko Raketa bei der Band auf - genauso wie jetzt beim Kneipentreff mit der Zeitung, zu dem sich Marko dazugesellt. Seit Jahren sorgt er für den „harmonischen Zusammenhalt“ der Truppe, die mittlerweile als Septett die Balkan-Partys rockt.

Wie aber kam es zum etwas anrüchigen Namen der Band? „Wir hatten uns damals in einer Kneipe getroffen und suchten nach etwas was im Kopf bleibt. Der Name beinhaltet keine Message!“, schmunzelt Aleks augenzwinkernd. Insofern gut gewählt; einmal gehört und schon hat man’s drin. Beim Konzertabend verhält es sich ebenso: Einmal gehört und schon fragen sich die Besucher wo und wann der nächste Auftritt stattfindet.

Bei den Konzerten schenkt man Sliwowitz aus

So hat die Stuttgart/Sindelfingen-Connection auch ihr Stammpublikum im Pavillon gefunden, wo es vor Corona einmal im Jahr um die Faschingszeit eine ordentliche Prise Balkan auf die Ohren und in die Beine gab. Der dabei ausgeschenkte Sliwowitz dient weniger als Stimmungsanheizer, sondern ist einfach ein Zeichen der Gastfreundschaft. „Im Balkan gibt man gern einen aus und es macht die Musik geschmeidiger“, ist Aleks überzeugt. „Inzwischen hat es sich rumgesprochen, dass es bei den Fuckers auch Sliwowitz gibt und meiner Meinung nach ist es zudem der beste Impfstoff!“.

Auch ohne Alkohol sorgen die semiprofessionellen Musiker für Furore und anlässlich seines zweiundvierzigsten Wiegenfestes zwei Tage vor dem Gig, wird dieser vermutlich auch in eine fröhliche Geburtstagsparty münden „Der Pavillon war schon immer das Jahreshighlight im Kalender. Ich wünsche mir, dass es auch diesmal wieder eine riesige Party wird. Über 170 vorverkaufte Karten sprechen ja dafür“, sagt Aleks.

Das Publikum soll mit lächelnden Gesichtern nach Hause gehen

Das zwischenzeitlich ausverkaufte Konzert – mit etwas Glück gibt es möglicherweise an der Abendkasse noch einige Tickets – soll mit „an Punk angelehntem Balkan-Groove“ das Publikum begeistern. „Bei uns herrscht „geordnete Anarchie“ bei der es kaum Vorgaben gibt“, sind sich Gitarrist und Drummer einig. „Wir wollen die Leute mit lächelnden Gesichtern nach Hause schicken, sie sollen an diesem Abend alle Krisen vergessen“, umschreibt Aleks seinen größten Wunsch und ergänzt: „Danke Doktor, dass du uns das Leben schöner machst!“ – das wäre das schönste Feedback, das wir bekommen könnten.

Das Konzert findet am Samstag, 25 Februar, um 20 Uhr im Sindelfinger Pavillon statt. Es ist ausverkauft.