Alle drei Wochen werden in Deutschland die Betten neu bezogen. Das Waschen von Kopfkissen und Bettdecken kommt dabei oft zu kurz. Besonders das Kopfkissen ist ein Wohlfühlort für Keime, Milben und Bakterien. Wir zeigen Ihnen, wie oft und wie Sie Ihr Kopfkissen richtig waschen.

Inhalt:

In Kopfkissen sammeln sich, auch bei einem regelmäßigen Wechsel des Kissenbezuges, über die Zeit Keime und Bakterien durch Schweiß, Speichel und Hautschuppen an. Da man am Kopf mehr schwitzt, als am restlichen Körper, sollten vor allem Kopfkissen deshalb auch öfter als Bettdecken gewaschen werden. Ein- bis zweimal im Jahr ist ideal, um Verschmutzungen zu entfernen und auch Milben vorzubeugen.

 

Kopfkissen waschen - So geht's:

Grundsätzlich sollten Sie beim Waschen von Kopfkissen auf folgende Dinge achten, um die gängigsten Fehler zu vermeiden.

#01 - Genug Platz in der Waschmaschine

Um eine gleichmäßige Reinigung des Kopfkissens zu gewährleisten, sollte beim Waschen in der Waschmaschine genügend Platz sein. Genügend freier Raum in der Waschmaschine ist wichtig, um die mechanische Wirkung beim Reinigen voll zu nutzen. Ist nicht genug Raum in der Maschine, entstehen Flecken auf dem Kopfkissen und die Füllung kann verklumpen. Waschen Sie Ihre Kopfkissen im Zweifel einzeln und ohne Wäsche.

#02 - Auf das Waschetikett achten

Das Waschetikett gibt genaue Auskunft über den Umgang mit dem Kopfkissen beim Waschen und Trocknen. Sollte das Waschetikett jedoch verblichen oder ganz abgetrennt sein, sollten Sie sich beim Waschen des Kopfkissens an die allgemeinen Regeln halten.

#03 - Keinen Weichspüler benutzen

Durch Weichspüler können Daunen und Federn schnell verkleben und verklumpen. Zwar lässt sich dies durch ausgiebigeres Trocknen, mit mehr Aufschütteln gut ausgleichen, macht aber insgesamt mehr Arbeit.

#04 - Lieber Feinwaschmittel benutzen

Im Gegensatz zu Vollwaschmitteln fehlen Feinwaschmitteln strapazierende Inhaltsstoffe, wie zum Beispiel Bleichmittel. So werden vor allem die Federn in Federkissen nicht spröde. Flüssigwaschmittel eignen sich meist besser, als Waschmittel in Pulverform, da Waschmittel in flüssiger Form oft ein homogeneres Waschwasser erzeugen und so Waschmittelflecken besser ausgeschlossen werden können.

#05 - Lieber im Schonprogramm waschen

Damit Daunen und Federn nicht zu sehr belastet werden, sind Schonprogramme für das Waschen von Kopfkissen besonders gut geeignet.

#06 - Niedrig schleudern (400 Umdrehungen)

Vor allem beim Schleudern sind die Belastungen auf Daunen und Federn besonders hoch. Achten Sie auf niedrige Umdrehungen, um die Füllung des Kopfkissens zu schonen und brüchige Daunen und Federn zu vermeiden. Bei 400 Umdrehungen werden Daunen und Federn in der Regel gut geschont.

#07 - Tennisbälle für weniger Verklumpungen

Verklumpungen im Kopfkissen nach dem Waschen lassen sich selten ganz vermeiden aber können minimiert werden. Legen Sie einfach zwei bis drei Tennisbälle mit in die Wäsche und reduzieren Sie so Verklumpungen in Ihren Kopfkissen beim Waschen.

#08 - Lieber eine zusätzliche Spülung

Beim Waschen von Kopfkissen bleiben oft Spülmittelreste im Kissen zurück, wodurch sich letzte Verklumpungen beim Trocknen schwerer lösen lassen. Mit einer zusätzlichen Spülung können Sie auf Nummer sicher gehen, das Spülmittelreste komplett entfernt werden. Viele Waschmaschinen haben auch Waschprogramme, bei denen mehr Wasser benutzt wird. Diese Programme sind besonders gut für Bettdecken und Kopfkissen geeignet.

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#09 - Im Trockner trocknen

Die meisten Kopfkissen können im Trockner getrocknet werden. Allerdings sollte beim Trocknen von Kopfkissen im Trockner eine niedrige Temperatur gewählt werden, um sensible Füllungen zu schonen. Trocknerkugeln oder ein paar Tennisbälle helfen auch beim Trocknen letzte Verklumpungen zu lösen, indem sie das Kopfkissen besser aufschütteln.

Das Trocknen im Freien ist weniger zu empfehlen, da es länger dauert und die Bildung von Gerüchen bis hin zu Schimmel im Kopfkissen fördert. Wenn Sie keinen Trockner haben, sollten Sie das Kopfkissen während des Trocknens im Freien regelmäßig und gründlich ausschütteln und wenden. Achten Sie darauf, dass Sie das Kopfkissen erst wieder verstauen, wenn es auch im Kern komplett trocken ist. Das Kopfkissen sollte beim Trocknen auch nicht direkt der Sonne ausgesetzt sein, da dies das Material beansprucht und sich so im Inneren durch Hitze und Feuchtigkeit schneller Keime bilden können. Ein gut belüfteter Ort ist Voraussetzung für das Trocknen von Kopfkissen ohne Trockner.

#10 - Bei 60 Grad waschen

Die meisten Kopfkissen lassen sich bei 60 Grad waschen. Wenn auf dem Waschetikett nicht anders angegeben, sollte man dies auch machen. Davon profitieren dann vor allem Allergiker, da zum Beispiel Hausstaubmilben bei niedrigeren Temperaturen überleben könnten. Kopfkissen, die nicht für die Waschmaschine geeignet sind (eine eher seltene Ausnahme), können in die Reinigung gegeben werden.

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Daunenkopfkissen waschen

Auch die meisten Daunenkissen können bei 60 Grad in der Waschmaschine gewaschen werden. Spezielle Feder- und Daunenwaschmittel sind besonders schonend für die Daunenfüllung und bewahren diese vor Brüchen. Spülen Sie ggf. ein zweites Mal und Schleudern Sie Daunenkissen am Ende des Waschgangs bei niedriger Umdrehung. Im Trockner sollte die Temperatur nicht über 40 Grad sein. Verklumpungen lassen sich nicht immer bei Daunenkissen vermeiden. Sollte dies auch nach dem Trocknen der Fall sein, befindet sich noch Restfeuchte im Kissen. Legen Sie das Daunenkissen einfach noch einen Tag über einen Stuhl und schütteln es regelmäßig und intensiv aus. So sollten sich auch letzte Verklumpungen auflösen.

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Federkopfkissen waschen

Bei Federkopfkissen besteht die Füllung in der Regel aus einer Mischung aus Federn und Daunen. Somit sollten die Kissen beim Waschen genauso behandelt werden, wie reine Daunenkissen. Spezielle Daunenwaschmittel wirken rückfettend und trocknen die Federn nicht aus, sodass diese nicht spröde werden und die Stiele nicht brechen. Kopfkissen mit Federmischungen können meist bei 60 Grad gewaschen werden und sollten schonend geschleudert werden. Ein zweiter Spülgang hilft, eventuelle Waschmittelreste aus dem Kopfkissen zu entfernen. Achten Sie auch beim Trocknen von Federkopfkissen im Trockner auf eine niedrige Temperatur, um ein Sprödewerden der Federn zu vermeiden.

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Visco- / Nackenstützkissen waschen

Nackenstützkissen haben meist eine Viscoschaumfüllung, welche normalerweise weder in der Maschine noch von Hand gewaschen werden können. Das ist allerdings auch nicht nötig. Der Viscoschaum lässt sich meist aus dem Kissen nehmen. Der Bezug ist oft etwas dicker und lässt sich in der Regel mit der normalen Wäsche mitwaschen.

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Polyesterkopfkissen waschen

Polyesterkopfkissen sind recht hitzeempfindlich und sollten deswegen nur bei 30 Grad gewaschen werden, wenn auf dem Waschetikett nicht anders beschrieben. Schonwaschgang und eine geringe Umdrehungszahl sind dem normalen Waschgang vorzuziehen. Auch beim Waschen von Polyesterkopfkissen sollte auf Feinwaschmittel zurückgegriffen werden.

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Mikrofaserkissen waschen

Mikrofaserkissen sind besonders pflegeleicht. Die Kissen lassen sich oft bei 90 Grad waschen und sind somit gut für Allergiker geeignet. Mikrofaserkopfkissen können auch schnell geschleudert werden und sind robust in der Nutzung mit dem Trockner. Auf Weichspüler sollte allerdings auch bei diesen Kissen verzichtet werden, da dieser die Mikrofasern verklebt.

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Allgemeine Pflege von Kopfkissen

Um Verunreinigungen vorzubeugen, sollten Sie auch im Alltag einige Dinge beachten:

  • Schütteln Sie Ihre Kopfkissen morgens nach dem Aufstehen etwas aus. Diese kleine Morgenroutine hemmt die Bildung von Keimen und Bakterien im Kopfkissen.
  • Kopfkissen sollten generell ein- bis zwei Mal im Jahr gewaschen werden.
  • Allergiker sollten Ihre Kopfkissen öfters waschen, da sich Allergene, wie zum Beispiel Pollen und Milben, im Kissen sammeln und sich nachts nah an den Schleimhäuten befinden.