Die Korntal-Münchinger Feuerwehr löscht einen Brand auf dem Spielplatz notgedrungen mit einem – Eimer.

Die deutschen Feuerwehren zählen – was Ausrüstung und Ausbildung angeht – nach eigenen Angaben zu den modernsten Hilfsorganisationen weltweit. Dennoch gibt es Einsätze, bei denen sie sich auf die Ausrüstung und Taktik ihrer Ahnen zurückbesinnen. So geschehen am Montagnachmittag in Korntal-Münchingen. Sie war gegen 13.30 Uhr wegen eines Kleinbrands auf dem Spielplatz am Korntaler Feuerseeweg alarmiert worden. Passanten erwarteten die Feuerwehr bereits: vermutlich wegen eines nicht lustigen Lausbubenstreichs glimmte im Innern des hölzernen Kletterhauses ein Balken.

 

Da Spielhäuser dieser Art für den bestimmungsgemäßen Gebrauch durch Kinder konstruiert sind, war der Zugang zum Innenraum für die ausgewachsenen Feuerwehrmänner beschwerlich, die Nutzung eines Löschrohrs wäre in der Enge nur mit großem Aufwand möglich gewesen. Da zudem die Größe des Brandes sehr überschaubar gewesen sei, habe sich, so berichtet es der Wehrsprecher Andreas Rometsch, der Gruppenführer zu einer Löschtaktik entschieden, die die Feuerwehren zu Zeiten ihrer Gründung vor weit mehr als hundert Jahren nutzten: den Löscheimer.

Ein junger und schlanker Feuerwehrkamerad zwängte sich durch einige Engstellen bis zum Brandherd vor und löschte mit zwei, drei kräftigen Schubsern Wasser die Glut.

Andreas Rometsch fasst die Begebenheit so zusammen: „Die Moral von der Geschicht‘: Ist der Zugang noch so klein, mit Eimer kommt man immer rein.“