News vom Kowalski: Der Club am Hauptbahnhof konnte sein Mietverhältnis bis mindestens Ende 2017 verlängern. Das haben die Betreiber zum Anlass genommen, den hübschen Innenhof zu renovieren und die Lichtanlage zu erneuern.

Stuttgart - Es mangelt in diesem Frühjahr nicht an guten Nightlife-Gastronomie-Nachrichten: Der Club White Noise im Schwabenzentrum bereichert seit vergangener Woche das lokale Electronic-Angebot, der neue Laden vom Stuttgarter Gastro-Urgestein Basti Sommer (Das unbekannte Tier, Bravo Charlie, Schankstelle etc.), Arbeitstitel Weltraumbahnhof, soll ab Anfang Juni das Bar- und Clubleben rund um die Stadtmitte und Calwerpassage intensivieren und Ende Mai wollen Laura Martin und ihr Bruder Jacques (ehemals Bohéme/Fluxus) einen Tagesbetrieb an der Rotebühlstraße aufschließen.

Weitere gute Nachricht für alle Deep-Tech-House-Liebhaber: Das Kowalski konnte seinen Mietvertrag bis mindestens Ende 2017 verlängern. Und die Kowa-Facebook-Fans jubelten nicht schlecht und nicht zu knapp vergangene Woche. Denn der Laden, der auf sein vierjähriges Jubiläum zusteuert (Eröffnung August 2012), konnte mit Leidenschaft für Clubkultur und elektronischer Musik, Team-Spirit, lässiger Attitüde, angesiedelt irgendwo zwischen Berlin, Ibiza und Stuttgarter Understatement, sowie herausragenden Bookings seine Beliebtheit und sein Standing kontinuierlich hochschrauben und ist längst weit über Stuttgarts Hügel bekannt. Ein Indiz dafür: Die Raveline-Leser wählten das Kowalski unter die Top 20 Clubs.

 

Volles Risiko an der Kriegsbergstraße

Wie war eigentlich die Mietsituation in der Hauptbahnhof-Hood? „Der Hauptmietvertrag ging nur bis Ende 2013, das heißt volles Risiko“, erzählt lachend Sasa Mijailovic, der das Kowaski gemeinsam mit Mladen Behtan in einer ehemaligen Physio-Praxis betreibt. „Nach der Eröffnung hatten wir also theoretisch nur anderthalb Jahre. Natürlich gingen wir davon aus, dass es weiter geht.“ Diese „Mutprobe“ wurde zunächst mit einer Verlängerung bis Ende 2016 belohnt. „Und jetzt wurde wieder um ein Jahr bis Ende 2017 verlängert. Wir hoffen natürlich, dass es noch die eine oder andere Verlängerung gibt, wir wissen es aber nicht.“

Die Chance dafür liege bei 50 Prozent, prognostiziert Sasa, „es kommt darauf an, wer wann dieses Areal kaufen wird.“ Zu diesem zählen neben dem Kowalski das angedockte Parkhaus und die Schankstelle. Die ferne Zukunft ist also ungewiss. Sasa und Mladen sind diesen Meta-Zustand aber von Beginn an gewöhnt. „Wir wussten von Anfang an, und wir haben auch immer damit gerechnet, dass es zu Ende gehen kann.“ Vielmehr freut man sich nun deswegen auf die nahe Zukunft und dass man noch etwas mehr Zeit hat, das eine oder andere umzusetzen, meint er. Und sie haben richtig Bock.

Die Terrasse wird saniert

Das erkennt man daran, dass die Kowalskis aktuell ihre Terrasse im Innenhof sanieren und die Lichtanlage austauschen, nachdem sie im vergangenen Jahr bereits eine Funktion One-Anlage, mindestens die S-Klasse unter den globalen Diskotheken-Beschallungssystemen, installierten. „Wir möchten es etwas kuscheliger gestalten“, skizziert Sasa den Innenhof-Umbau, der Ende Mai wieder in Betrieb genommen werden soll und auch die Open Air Reihe „sonntags auf der Terrasse“ anläuft. Mit Holz, Pflanzen und einem großen Sandkasten soll eine Oase mitten in der Stadt entstehen. „Mit dem Innenhof haben wir sehr viel Glück, das müssen wir nutzen, das gibt es so nicht nochmal in Stuttgart.“

Das ist die Kowalski-Haltung: Chancen wahrnehmen, optimieren, investieren und nach vorne schauen. Alles so lassen wie es ist, nur weil man eh nicht weiß, wie lange es noch geht, kommt für Sasa und Mladen nicht in Frage. „Unsere Gäste sind uns, so glauben wir, sehr dankbar.“ Man hat den eigenen Anspruch, Spuren zu lassen und will eine Marke im elektronischen Bereich sein. „Dazu gehört all das, was einen anständigen Club ausmacht,“ erklärt Sasa, „also Sound, Licht, Personal, Getränke, Bookings, Residents. Nur wenn das alles perfekt ist, sind wir zufrieden. Wir denken, dass die Leute merken, ob es von Herzen und aus Leidenschaft kommt oder nur Profit im Vordergrund steht.“

Dieses Wochenende im Kowalski: Am Freitag, Deeper mit Robag Wruhme und Marius Lehnert, am Samstag Chris Sonaxx und Saschko, mehr Infos hier.