In diesem Jahr beginnt der Umbau des Leonberger Krankenhauses. Details sind aber noch offen.

Leonberg - Bei der großen Sanierung des Leonberger Krankenhauses geht es jetzt an die Fein-Planung. Am Zeitplan wird aber nicht gerüttelt: Noch in diesem Jahr beginnen die Bauarbeiten, das bekräftigten Landrat Roland Bernhard und die Geschäftsführung des Klinikverbunds Südwest am Mittwochmorgen im Bauausschuss des Böblinger Kreistags.

 

Offen ist dagegen die Frage, wie viele Operationssäle während und nach der Bauphase zur Verfügung stehen. Zurzeit gibt es im OP-Trakt im Erdgeschoss fünf Räume. Geplant ist, diesen Trakt im laufenden Betrieb in vier Abschnitten zu sanieren. Dreieinhalb Jahre dauert die Bauzeit. Zwei OP-Säle sollen währenddessen immer verfügbar sein.

„In Gesprächen haben die Chefärzte und die Regionaldirektion angeregt, ob mehr Kapazitäten wirtschaftlicher wären“, berichtet Michael Hartmann, der Leiter Bau und Technik des Klinikverbunds Südwest. Der Gedanke dahinter: Wenn es weniger OP-Säle gibt, können die Ärzte weniger operieren, und das Krankenhaus hat weniger Einnahmen.

Drei Optionen gibt es

Um Kosten zu sparen, hatten die Planer bislang auf einen Interimsoperationstrakt verzichtet. 2,5 Millionen Euro würde der nämlich kosten. Jetzt will Hartmann nochmals die Vor- und Nachteile aller Möglichkeiten prüfen. Drei Optionen gibt es: Entweder bleibt es bei den zwei Sälen, oder ein zusätzlicher OP-Übergangsbau für die Bauzeit wird errichtet. Oder es gibt einen Anbau, der auch nach der Sanierung weiter genutzt werden kann. „Dabei würden wir den Grundriss optimieren, der uns mehr Flexibilität ermöglicht“, erklärt Hartmann. Entscheiden mussten die Kreisräte noch nichts. „Wir gehen jetzt in eine weitere Such- und Prüfschleife“, sagt Landrat Roland Bernhard. Wenn sich der Kreistag für den zusätzlichen Trakt entscheidet, kämen 2,5 Millionen Euro zu den Baukosten dazu. Aber nicht nur das: Der Klinikverbund prüft zudem, ob alle Fenster sofort ausgetauscht werden. In der früheren Planung war lediglich eine Fenstersanierung enthalten. 700 000 Euro würden dann oben drauf kommen.

72,5 Millionen Euro sind bislang für die Leonberger Klinik-Sanierung eingeplant. Bernhard machte deutlich, dass es ihm nicht ums Sparen geht: „Es wäre völlig falsch, wenn wir jetzt in Leonberg und Herrenberg sparen, weil das Flugfeldklinikum teurer wird.“ Für ihn stehe die Qualität an erster Stelle, erklärte der Landrat im Kreistags-Bauausschuss. Wenn es Sinn mache, werde er vorschlagen, für Leonberg 75,7 Millionen Euro freizugeben.

Maßnahmen, um Kosten zu sparen

Michael Hartmann berichtete, dass man bislang schon das Projekt optimiert habe, um im Kostenrahmen zu bleiben. So gibt es eine Kooperation mit der EnBW bei der Kälte-und Wärmeversorgung, was 2,3 Millionen Euro spart. Es werde auch auf extra Büros für die Bauleitung verzichtet (460 000 Euro weniger) und eine Isolierung in den Fluchttreppenhäuser sei nicht nötig (200 000 Euro weniger).

Seit Jahren saniert der Klinikverbund das Leonberger Krankenhaus. Bereits umgesetzt wurde der Neubau der Intensivstation. Neben dem OP-Trakt werden bis 2024 weitere Bereiche modernisiert. Die internistische Notaufnahme, die bislang im zweiten Obergeschoss untergebracht ist, wird mit der zentralen Notaufnahme zusammengefügt und bekommt sechs Untersuchungsräume, zwei Wundräume und einen Gipsraum.

Direkt angrenzend soll sich später auch die Radiologie und die Notfallpraxis befinden – mit großem Wartebereich und kombinierter Anmeldung für Notaufnahme und Notfallpraxis.