Der Förderverein freut sich auf den Chirurgen Wolfgang Steurer.

Leonberg - Die Berufung von Wolfgang Steurer zum neuen Chefarzt der Allgemeinchirurgie in Leonberg hat beim Vorstand des Fördervereins „große Freude“ hervorgerufen. „Wir sind glücklich darüber, dass die Entscheidung über die Nachfolge von Chefarzt Dr. Paul bereits jetzt gefallen ist und damit jeder Spekulation über die Zukunft der Allgemeinchirurgie am Krankenhaus Leonberg ein Ende bereitet wird“, erklärt der Erste Vorsitzende des Fördervereins, Willi Burger.

 

„Mit der Berufung eines Chefarztes, der in überregionalen Fachkreisen als Chirurg über ein herausragendes Renommee verfügt und in unserer Region sowohl bei der Ärzteschaft wie bei Patienten großes Ansehen genießt, wird ein weiterer wichtiger Schritt zur Stärkung des Krankenhauses Leonberg gemacht“, sagt Burger. Der Förderverein wertet die Berufung von Wolfgang Steurer unter anderem deshalb für „besonders bedeutsam, weil dadurch das interdisziplinäre Bauchzentrum auch künftig auf dem hohen Niveau gehalten werden kann, auf das es Chefärztin Barbara John und Chefarzt Karl Josef Paul gebracht haben. Das ist für die Menschen in der Region durch seine ganzheitliche Betrachtung von großem Vorteil. Wir freuen uns auf die Zusammenarbeit.“

Alle Befürchtungen scheinen ausgeräumt zu sein

Wolfgang Steurer (Mitte) wird Chefarzt in Leonberg. Foto: privat
Ende der vergangenen Woche hatte der Klinikverbund Südwest überraschend mitgeteilt, dass der Aufsichtsrat den Tumorspezialisten unter sechs Bewerbern ausgewählt hat (wir berichteten). Noch vor zwei Wochen hatte der Medizinische Geschäftsführer des Klinikverbundes, Jörg Noetzel, bei der Hauptversammlung des Krankenhaus-Fördervereins angekündigt, dass mit einer Entscheidung erst in der zweiten September-Hälfte zu rechnen sei.

Dem Vernehmen nach wollte der Aufsichtsrat unter dem Vorsitz des Landrats Roland Bernhard mit seinem zügigen Votum die öffentliche Diskussion um die Nachbesetzung der wichtigen Position beenden. Hatte es doch Befürchtungen gegeben, dass die Stelle des Chef-Chirurgen nach dem Ausscheiden von Karl Josef Paul im kommenden Mai nicht mehr neu besetzt wird, oder aber nur eine Übergangslösung bis zur geplanten Eröffnung der Flugfeldklinik bei Böblingen in rund sieben Jahren angestrebt wird.

Wolfgang Steurer gilt als medizinischer Hochkaräter

Da es sich mit Wolfgang Steurer um einen medizinischen Hochkaräter handelt, wird in Ärztekreisen davon ausgegangen, dass er gemeinsam mit der Darmspezialistin Barbara John Patienten in Leonberg, und damit beim Klinikverbund, halten soll, die sonst in eines der Stuttgarter Krankenhäuser abwandern würden.

Auf die direkte Konkurrenzsituation zwischen dem Krankenhaus Leonberg als nördlichste Außenbastion des Klinikverbundes und den angrenzenden Häusern in der Landeshauptstadt und in Ludwigsburg hatte unlängst bei der Hauptversammlung des Fördervereins der Vorsitzende Willi Burger hingewiesen.

Die im umstrittenen Teamplan-Gutachten vertretende These, Leonberger Patienten würden fast alle nach Böblingen wechseln, sei falsch. Vielmehr gingen die meisten im Falle eines dezimierten Leonberger Angebotes nach Stuttgart. Das sieht man beim Klinikverbund offenbar jetzt ähnlich.