Das Gesundheitsamt empfiehlt den Bürgern, ihren Impfschutz zu überprüfen. Für eine Ausrottung der Krankheit müssen 95 Prozent der Menschen nötig.

Böblingen: Kathrin Haasis (kat)

Kreis Böblingen - In den vergangenen sechs Wochen sind beim Gesundheitsamt des Landkreises Böblingen drei Masernfälle gemeldet worden. „Masern, das ist eine hochansteckende Infektionskrankheit und keine harmlose Kinderkrankheit“, warnt Birgit Walter-Frank, die Leiterin des Gesundheitsschutzes im Landratsamt. Die Ansteckung erfolgt durch Tröpfcheninfektion, also etwa durch Husten oder Nießen, erklärte sie. Die Masern beträfen nicht nur Kinder, sondern zunehmend auch Erwachsene. In seltenen Fällen kann die Krankheit tödlich enden. Das Gesundheitsamt empfiehlt allen Menschen, die nach 1970 geboren sind, ihren Impfschutz zu überprüfen.

 

Immunität von 95 Prozent der Menschen notwendig

Um das Ziel der Weltgesundheitsorganisation zu erreichen, die Masern auszurotten, müssen 95 Prozent der Bevölkerung gegen Masern immun sein. Im Landkreis Böblingen sind bisher nur rund 91 Prozent der Kinder bei der Einschulungsuntersuchung zweimal gegen Masern geimpft. Nach einer durchgemachten Maserninfektion bestehe eine lebenslange Immunität.

Komplikationen treten häufig bei Personen mit geschwächtem Immunsystem und ungeschützten Säuglingen und Kindern unter einem Jahr auf. Die gefürchtetste Komplikation ist eine Gehirnentzündung, die sich bei ungefähr jedem 1000. Krankheitsfall entwickelt. Als seltene Spätfolge der Erkrankung tritt auch eine Hirnentzündung auf, die erst sechs Jahre nach einer durchgemachten Masern-Infektion ausbricht und tödlich verläuft. „Inzwischen wird angenommen, dass vor allem bei Kindern unter fünf Jahren das Risiko hoch ist“, teilt die Ärztin aus dem Böblinger Landratsamt mit.