Der Inner Wheel Club unterstützt soziale Projekte in der Region und weltweit.

Kreis Böblingen - Wenn es einem gut geht, soll man etwas Sinnvolles machen“, sagt Susanne Müller-Porsch. Sie ist Mitglied in der Frauenvereinigung Inner Wheel Club (IWC) im Kreis Böblingen. Dieser Club hat sich zum sozialen Engagement verpflichtet, dabei steht dieser Vorsatz bei den Mitgliedern im Mittelpunkt, genauso wie die zwei weiteren Ziele: die Freundschaft der Frauen miteinander und die internationale Verständigung untereinander. Denn der Club in Böblingen mit Mitgliedern unter anderem aus Leonberg und Weil der Stadt ist nicht der einzige, allein in Deutschland gibt es 226 Inner Wheel Clubs. In der ganzen Welt sind es über 103 000 Mitgliedern in 103 Ländern.

 

Das innere Rad im Rotary Club

Das Emblem der Frauen zeigt ein inneres Rad („Inner Wheel“), das in das rotarische Rad eingefügt wurde. Aber was ist das rotarische Rad? Vor der Frauenvereinigung gab es 1905 schon den Rotary Club. Die sogenannten Rotarier schlossen sich wie der IWC zur humanitären Hilfe zusammen, dieser Club bestand nur aus Männern. Als 1924 die meisten Mitglieder von ihnen in den Krieg zogen, beschloss Margarette Golding, das soziale Engagement fortzuführen. So entstand der Inner Wheel Club, das innere Rad der Rotarier.

Kurz vor der Jahrtausendwende 1999 schlossen sich erstmals Ehefrauen, Partnerrinnen oder Verwandte von Mitgliedern des Rotary Clubs und Nichtmitglieder in Böblingen zusammen. „Nach fast 20 Jahren sind aus 14 Gründungsmitgliedern 31 Freundinnen geworden“, wie Susanne Müller-Porsch berichtet. Den inneren Zusammenhalt stärken sie durch Clubausflüge und gemeinsamen Besuchen von Ausstellungen. Einmal im Monat treffen sie sich in ihrem Clublokal. „Dabei hören wir uns Vorträge an und diskutieren über soziale Ziele“, fährt Müller-Porsch fort.

Second-Hand-Basar hat Tradition

Eine Art Tradition ist der Second-Hand-Basar geworden, der mittlerweile seit zehn Jahren jährlich im Oktober stattfindet. „Unsere Aufgabe ist es, auf eine Klamottenspende aufmerksam zu machen, alles zu sammeln und zu sortieren.“ Dabei kommen so viele Kleider zusammen, dass sich der Basar über zwei Tage erstreckt. „Die Käufer finden bei dem Verkauf immer wieder wertvolle Schätze“, sagt Müller-Porsch. Neben den festen Veranstaltungen findet jedes Jahr ein individuelles Projekt statt. „Im Inner Wheel Club darf sich jede Präsidentin ein Hauptprojekt pro Jahr aussuchen.“ Vor ein paar Jahren unterstützten die Frauen mit ihrem Engagement die Sozialstation in Böblingen.

Das Projekt im vergangenen Jahr kam der Organisation „Ein-Dollar-Brille“ zugute. Hierbei werden einfache Brillen aus zwei Gläsern und einem Drahtgestell angefertigt. Die Organisation hilft den Kindern in Afrika, herauszufinden, ob sie an einer Leseschwäche oder einer Sehschwäche leiden. Mithilfe der Ein-Dollar-Brille konnte den Kindern geholfen werden. Der IWC im Kreis Böblingen sammelte dafür Geld und unterstütze die Organisation bei einem Bau eines Brillenshops in Malawi-Zomba (Afrika).

Die soziale Hilfe kann mit dem Sprichwort: „Wie man in den Wald hineinruft, so schallt es heraus,“ verglichen werden. Susanne Müller-Porsch fällt dazu eine kleine Anekdote ein: „Der Club unterstützt und hilft, dafür bekommen wir Dankbarkeit zurück“, erzählt sie. Dabei erinnert sie sich gerne an einen Besuch bei der Beratungsstelle „Tamar“ zurück, die Frauen und Mädchen berät, die sexuell misshandelt wurden. „Die Mitarbeiter waren von unserem Einsatz beeindruckt und richtig gerührt, dass sie unsere Hilfe bekommen hatten. Dabei ist es uns Inner-Wheel-Frauen nur wichtig, dass die Menschen Hilfe bekommen, die es nötig haben.“