Die Flüchtlingshelfer der Seebrücke wollen mit einem Verein längerfristig helfen.

Kreis Böblingen - Die Lokalgruppe der Seebrücke im Landkreis Böblingen beginnt das Jahr 2022 mit der Verkündung ihrer Vereinsgründung. „Leider mussten wir erkennen, dass sich die Situation auf den Fluchtrouten und an den EU-Außengrenzen nicht verbessert, sondern noch dramatisch verschlechtert hat,“ sagt Schirin Ziesing, eine der drei Vorsitzenden des neu gegründeten Vereins. „Die Lage derer, die über Mittelmeer und Ägäis fliehen wird durch das Verhalten von Frontex verschlimmert und gleichzeitig haben wir die verzweifelten Menschen im Grenzgebiet zwischen Belarus und Polen vor Augen. Deshalb beschlossen wir, uns als Verein für eine langfristige Arbeit aufzustellen“, sagt ihre Kollegin Brigitte Sautter.

 

Als sich im Juni des Jahres 2019 eine Lokalgruppe der Menschenrechtsbewegung Seebrücke im Landkreis Böblingen gründete, hatten die Aktiven noch die Hoffnung auf eine baldige Verbesserung der Lage von Menschen auf der Flucht. Die Wahrung der völkerrechtlich zugesicherten Rechte Flüchtender und die Sicherheit gerade auch der vielen betroffenen Kinder ist das vorrangige Ziel des Vereins.

Dazu organisierten die aktiven Gründungsmitglieder in der Vergangenheit Informations- und Filmabende sowie ein Benefizkonzert, Mahnwachen, Demonstrationen und Fotoausstellungen. Spenden reicht der Verein an Seenotrettungs-NGOs oder Organisationen weiter, die Hilfsgüter in die europäischen Lager bringen.

Auf politischer Ebene unterstützt die Seebrücke all jene Städte und Gemeinden im Kreis Böblingen, die sich zu „Sicheren Häfen“ erklären und in der Folge dem solidarischen Städtebündnis beitreten möchten, in dem sich bereits etwa 270 Städte in Deutschland zusammengeschlossen haben. Im Landkreis Böblingen sind Herrenberg, Renningen und Deckenpfronn bereits solche „Sicheren Häfen“.