Unsere Demokratie lebt davon, dass sich die Bürger ein Bild davon machen können, wem sie ihre Stimme geben. Die AfD verhindert das, kritisiert unsere Autorin Karen Schnebeck.

Göppingen - Es war nicht das erste Mal, dass die AfD die Öffentlichkeit von wichtigen Debatten innerhalb der Partei ausschloss, erinnert sei an den Landesparteitag in Kehl im Jahr 2016. Ausgerechnet die Partei, die allen anderen vorwirft, an der Macht zu kleben und die Bürger nicht ernst zu nehmen, scheint am wenigsten Wert darauf zu legen, transparent zu arbeiten und Bürgern zu ermöglichen, ihre (Personal-)Entscheidungen nachzuvollziehen.

 

Natürlich ist es nicht angenehm, wenn interner Streit in der Öffentlichkeit landet. Trotzdem ist es üblich, dass Parteien auch eine solche Berichterstattung hinnehmen. Denn sie wissen, dass die Bürger Informationen über die Hintergründe von Debatten brauchen, um entscheiden zu können, wem sie künftig ihr Vertrauen schenken.

Der AfD-Kreisvorsitzende Volker Münz beklagt, dass es Mitglieder gebe, die der Partei mit Halbwahrheiten, die sie in der Öffentlichkeit verbreiteten, schaden wollten – und dass man deshalb erst intern habe diskutieren müssen. Dabei wäre gerade dann mehr Öffentlichkeit ein sinnvoller Weg, Hetzern innerhalb der eigenen Reihen den Wind aus den Segeln zu nehmen.

Stattdessen herrscht gegenüber der Öffentlichkeit weitestgehend Schweigen. Was die Mitglieder tatsächlich von rassistischen Posts halten, die zum Teil veröffentlicht wurden, ist unklar – der eine sagt dies, der andere das, und das meiste soll nicht mit Namen zitiert werden. Eine vernünftige Alternative zu den etablierten Parteien sähe anders aus. Die Alternative für Deutschland erweist sich so als Etikettenschwindel.