Die Behauptung Fabien Kranzeders, er habe sich den gleichen Spruch ausgedacht, den ein Unternehmen für seine aktuelle Kampagne verwendet, mutet haarsträubend an, findet unsere Redakteurin Karen Schnebeck.

Kreis Göppingen - Natürlich gilt die Unschuldsvermutung. Aber wer soll das glauben: Noch nie, beteuert der Kreistagskandidat der AfD, Fabien Kranzeder, habe er mit der Firma Swiss Life zu tun gehabt, deren Slogan er für seine Plakate zweckentfremdet haben soll. Er habe sich den Spruch selbst ausgedacht, wehrt er sich gegen den Vorwurf der Urheberrechtsverletzung. Auch ein Profil unter seinem Namen auf der Berufsplattform Xing, in dem er sich sogar als Mitarbeiter der Firma bezeichnet, sei nicht von ihm. Es müsse gefälscht sein.

 

Natürlich ist es theoretisch möglich, dass ein AfD-Hasser ein falsches Profil angelegt hat. Womöglich hat dieser mutmaßliche AfD-Hasser auch eine Bewerbung Kranzeders gefälscht, die bei Swiss Life einging. Doch dass Kranzeder auch noch zufällig ausgerechnet ein Slogan für seinen Wahlkampf einfiel, der identisch ist mit dem Slogan der Firma, ist mindestens ein Zufall zu viel.

Das Unternehmen berichtet, es habe mündlich und schriftlich Kontakt mit Kranzeder gehabt und ihn aufgefordert, die Plakate mit dem Spruch zu entfernen. Doch wenn die Firma irrtümlich mit dem Bewerbungsfälscher gesprochen hat, wie kommt es dann, dass die Plakate direkt nach dem Kontakt von den Internetseiten der AfD verschwanden? Noch ein Zufall?

Man hat nicht alles in der Hand, doch ob er sich von Fabien Kranzeder vertreten lässt, hat der Wähler sehr wohl in der Hand. Wahlergebnisse sind kein Zufall.