19 Brände, darunter viele Luxuskarossen im Kreis Ludwigsburg: Der mutmaßliche Serien-Brandstifter räumt vor dem Heilbronner Landgericht in dürren Worten alle Taten ein, die ihm zur Last gelegt werden. Sein Motiv bleibt jedoch weiterhin unklar.

Heilbronn - Es war eine kleine Überraschung, dass der 30-jährige Angeklagte am zweiten Verhandlungstag vor dem Landgericht Heilbronn gestand, alle 19 Brandstiftungen begangen zu haben, die ihm vorgeworfen werden. Denn beim Prozessauftakt vergangene Woche hatte seine Anwältin noch mitgeteilt, er werde nicht alle Taten einräumen. Allerdings äußerte sich der Angeklagte nicht selbst, sondern ließ nur einige dürre Zeilen von seiner Anwältin verlesen. Darin teilte er mit, dass es stets „spontane Entschlüsse“ gewesen seien, die Feuer zu legen. Zudem habe er dabei meist unter Alkoholeinfluss gestanden. „Ich hatte immer spontan das Bedürfnis, Brände zu legen“, ließ er mitteilen. Dass dabei derart massive Schäden entstanden seien, tue ihm leid.

 

Anwältin blockt weitere Nachfragen der Richter ab

Der Richter hatte den Angeklagten zuvor eindringlich darauf hingewiesen, dass es beim Strafmaß positiv berücksichtigt werde, wenn er Angaben zu den ihm vorgeworfenen Taten mache. Ihn habe die Aussage des 30-Jährigen beim Prozessauftakt überrascht, dass er gar nicht aussagen wolle. Schließlich habe er sich während der Ermittlungen der Polizei stets sehr kooperativ gezeigt. Doch außer der spärlichen Erklärung war bei der Verhandlung am Mittwoch nicht mehr zum Tathergang von dem Angeklagten zu erfahren, auch seine Motive bleiben weiter im Dunkeln. Nachfragen des Richters wurden sofort von der Anwältin abgeblockt.

Dem 30-jährigen Mann aus dem Kreis Ludwigsburg wird vorgeworfen, zwischen Oktober 2011 und April 2013 insgesamt 19 Brände gelegt zu haben. Vor allem Luxuskarossen gingen in Flammen auf, aber auch Firmen und Warenlager hatte er im Visier. Der Großteil der Taten wurde im Kreis Ludwigsburg begangen. Zur Jahreswende 2012/2013 häuften sich die Brände derart, dass die Polizei eine 30-köpfige Ermittlungsgruppe bildete, um dem Feuerteufel auf die Schliche zu kommen. Seit seiner Festnahme im April sitzt der Mann in Untersuchungshaft.