Einstiger Direktionschef wechselt ins Kontrollgremium.

Leonberg/Böblingen - Ottmar Pfitzenmaier kehrt indirekt an seine frühere Wirkungsstätte zurück. Der langjährige Chef der Kreissparkassen-Direktion Leonberg wird Mitglied des Verwaltungsrates des Kreditinstitutes. Dieses Gremium kommt einem Aufsichtsrat gleich.

 

Im Verwaltungsrat der Kreissparkasse Böblingen sitzen sieben Kreistagsmitglieder, sechs Mitarbeitervertreter und vier Personen, die nicht dem Kreistag angehören. Den Vorsitz hat Landrat Roland Bernhard.

Ottmar Pfitzenmaier wurde vom Kreistag als Vertreter der letzteren Gruppe in das Kontrollgremium des kommunalen Geldinstitutes gewählt. Er ist zwar Mitglied des Gemeinderates in Leonberg und dort Vorsitzender der SPD-Fraktion. Dem Kreistag gehört er aber nicht an.

Das Gesicht der Sparkasse im Altkreis

Als er vor drei Jahren sein 60. Lebensjahr vollendet hatte, war Pfitzenmaier nach 30 Jahren bei der Kreissparkasse in den Ruhestand gegangen. Beinahe zwei Jahrzehnte hatte er den Privatkundenbereich in der Direktion Leonberg geleitet und war für viele das Gesicht der Sparkasse im Altkreis Leonberg.

„Ich kehre, wenngleich nicht im operativen Geschäft, in einer spannenden Zeit zu meinem früheren Arbeitgeber zurück“, meint der heute 63-Jährige mit Blick auf seine Wahl in den Verwaltungsrat. „Digitalisierung, aufsichtsrechtliche Regulierung und die Niederzinsphase stellen alle Kreditinstitute vor enorme Herausforderungen.“ Durch seine mehrjährige Abwesenheit habe er eine gewisse Distanz zum Tagesgeschäft entwickelt. „Ich bin aber immer noch inhaltlich sehr nahe an den relevanten Themen.“ Sein neues Amt tritt Ottmar Pfitzenmaier mit großer innerer Überzeugung an: „Das Geschäftsmodell der Sparkassen mit dem Unternehmensziel der Gemeinwohlorientierung halte ich nach wie vor für das beste.“

Auch bei Atrio im Aufsichtsrat

Die Tätigkeit im alten Haus ist nicht die einzige neue Aufgabe für den Eltinger: Außerdem wurde er in den Aufsichtsrat des diakonischen Unternehmensverbundes Atrio Leonberg berufen. Dieser gemeinnützige Verein, einst aus einer beschützenden Werkstatt entstanden, mit zwei Standorten im Ramtel und in Höfingen setzt sich für die Betreuung behinderter Menschen ein, fördert die Inklusion, betreibt Werkstätten und bietet Tagesbetreuung, berufliche Bildung und Qualifizierung an. „Auch die Entwicklung dieser Einrichtung begleite ich schon seit sehr vielen Jahren“, erklärt Pfitzenmaier. „Es ist schön, dass ich mich dort im Rahmen meiner Kenntnisse und Fähigkeiten einbringen kann.“

Die nicht völlig von der Hand zu weisende Annahme, dass Ottmar Pfitzenmaier trotz seiner zeitintensiven Aufgabe als Fraktionsvorsitzender und der neuen Ämter nicht ausgelastet sei, und er womöglich nach weiteren Betätigungsfeldern suche, verneint er klar: „Ich brauche auch noch Zeit für meine eigenen sportlichen Aktivitäten, ab und zu ein bisschen Reisen und für meine süße Enkelin“, sagt der Großvater. Und als Bayern-Fan muss er „dann ja noch hin und wieder in München nach dem Rechten sehen…“