Nach einigen Vorfällen in letzter Zeit plädiert der CDU-Stadtverband für eine Videoüberwachung am Böblinger Bahnhof. Die Bahn hat das aber derzeit nicht geplant.

Wie gefährlich ist es am Bahnhof? Jetzt meldet sich diesbezüglich der Böblinger CDU-Stadtverband zu Wort und fordert eine Videoüberwachung.

 

Ende April hatte ein 41-Jähriger am Bahnhof mit einer Schreckschusswaffe geschossen. Im Januar waren mehrfach Jugendliche von Gleichaltrigen attackiert worden, kurz vor Weihnachten hatte es gar eine Messerattacke gegeben. Nach diesen Vorkommnissen sei klar, dass sich etwas an der bisherigen Situation ändern müsse, so die CDU. „Das subjektive Sicherheitsgefühl der Menschen in Böblingen sinkt gerade im Bereich des Bahnhofs. Diesem müssen wir dringend entgegenwirken“, sagt der Co-Vorsitzende Pascal Panse. „Wir fordern deshalb, dass die Stadt Böblingen eine Videoüberwachung am Böblinger Bahnhof und dem Bahnhofsvorplatz einrichtet.“ Die Überwachung solle dazu dienen, im Nachgang Straftaten erfolgreicher aufklären zu können und so auch durch ihre Präventionswirkung Straftaten unterbinden. Die Landeshauptstadt Stuttgart mache es vor, dass eine Videoüberwachung im öffentlichen Raum möglich und sinnvoll sei.

Auf Nachfrage unserer Zeitung teilt die Böblinger Stadtverwaltung mit, dass die Zuständigkeit für eine mögliche Videoüberwachung am Bahnhof oder auf dem Vorplatz nicht bei ihr, sondern bei der Deutschen Bahn liege. Dort heißt es: „Momentan ist keine Videoüberwachung am Böblinger Bahnhof geplant“, wie ein Bahn-Sprecher formuliert. Gleichwohl sei man um die Sicherheit der Fahrgäste sehr bemüht und investiere bundesweit viel Geld in diesem Bereich. Derzeit seien bereits rund 9000 Kameras an über 800 Bahnhöfen installiert, bis Ende 2024 wolle man die Zahl auf rund 11 000 ausbauen. An welchen Bahnhöfen Videotechnik installiert wird, erfolge in Abstimmung mit den Sicherheitsbehörden.

Trotz einiger Vorfälle in letzter Zeit in Böblingen bleibt die Polizei zurückhaltend: „Aus polizeilicher Sicht ergibt sich daraus kein Brennpunkt“, so eine Sprecherin. Bahnhöfe seien nun mal bis in die späten Abendstunden stark belebt, gelegentlich komme es zu Auseinandersetzungen. Deshalb sei die Polizei am Bahnhof und in der Umgebung auch mehrmals täglich präsent.