Schlägerei und Randale – damit hat Schorndorf vor einiger Zeit überregional Schlagzeilen gemacht. Die aktuelle Kriminalitätsstatistik zeigt allerdings ein völlig anderes Bild.

Schorndorf - Schlägerei und Randale – vor bald zwei Jahren hat Schorndorf mit diesen Begriffen überregional Schlagzeilen gemacht. Die Kriminalitätsstatistik, die der örtliche Revierleiter im Gemeinderat präsentiert hat, zeichnet allerdings ein anderes Bild der Stadt: Von einem „Meisterstück erfolgreicher polizeilicher Arbeit“ sprach Markus Jatzko, der seit knapp drei Jahren die Schorndorfer Polizei leitet.

 

Kein Mord und kein Totschlag

Tatsächlich sind die Zahlen aus dem Jahr 2018 beeindruckend: Sieht man vom wesentlich kleineren Weinstadt ab, gibt es keine andere große Kreisstadt im Kreis, die eine geringere Kriminalitätsbelastung hat. „Wir haben die niedrigste Anzahl an Straftaten seit zehn Jahren“, berichtete Jatzko. 64 Prozent der 1874 Straftaten wurden aufgeklärt, damit liegt das Revier Schorndorf deutlich über dem Landesdurchschnitt. Die Anzahl an Diebstählen, Wohnungseinbrüchen und vor allem Straftaten im öffentlichen Raum ist gesunken – letztere um 25 Prozent auf 801 Fälle. Es gab keinen angezeigten Mord oder Totschlag und es gibt – ebenfalls gegen den landesweiten Trend – weniger Gewalt gegen Polizeibeamte.

Besonders freut es Markus Jatzko, dass vor allem bei den jugendlichen Tatverdächtigen ein Rückgang vorhanden ist. Die Zahl der tatverdächtigen Flüchtlinge beziehungsweise Zuwanderer ist so niedrig wie 2015 nicht mehr: „Dieser Rückgang ist bei uns ebenfalls deutlich höher als in anderen Landkreisen.“ Jatzkos Fazit: „Schorndorf ist nicht nur eine sichere, sondern eine sehr sichere Stadt. Das ist das beste Ergebnis seit fünf Jahren.“

Das gute Abschneiden seines Reviers führt Jatzko auf verschiedene Gründe zurück. Zum einen sei der Kontrolldruck erhöht worden. „Wir haben im Grunde alles gemacht, was man machen kann.“ Zum anderen sind 89 Präventionsvorträge veranstaltet worden. „Zielgruppe waren vor allem junge Menschen. Dass wir in dieser Alterstufe einen Rückgang der Straftaten haben, führe ich auch darauf zurück.“

Zwei Herausforderungen für die Polizei

Darüber hinaus hätten innovative Ansätze zum Erfolg beigetragen. Zusammen mit der Verwaltung hat die Polizei eine Sozialraumbetrachtung vorgenommen und analysiert, wo Straftaten entstehen könnten und welche präventiven Maßnahmen denkbar wären. „Bisher haben wir im Grunde nur die Ist-Situation erfasst, aber die Erkenntnisse sind bereits in die Arbeit der Polizei eingeflossen“, erzählte Jatzko.

Vor dem Polizeirevier Schorndorf lägen nun zwei Herausforderungen: Zum einen müsse die objektiv vorhandene Sicherheit in den Köpfen ankommen, sich also in ein subjektiv besseres Sicherheitsgefühl verwandeln. Zum anderen „wird es kaum möglich sein, dieses Ergebnis zu halten. Schon allein deswegen, weil dieses Jahr durch die Gartenschau mehr Menschen in der Stadt sind“, sagte Markus Jatzko.