Der Revierleiter Volker Kehl hat im Bezirksbeirat die Kriminalitätsstatistik 2017 präsentiert. Die Zahl der Straftaten ist im Vergleich zum Vorjahr nahezu gleich geblieben. Kehl betonte, Zuffenhausen sei nach wie vor ein sicheres Pflaster.

Zuffenhausen - Am Ende kam er dann doch noch, der Satz, der eigentlich seit vielen Jahren am Anfang steht, wenn im Bezirksbeirat über die Polizeiliche Kriminalstatistik (PKS) berichtet worden ist: „Hier lebt man sicher.“ sagte Volker Kehl, der Zuffenhäuser Revierleiter, nachdem er aus Reihen der Lokalpolitiker um eine persönliche Einschätzung der Lage gebeten worden war. Die Zahlen, die er zuvor präsentiert hatte, unterstreichen diese Einschätzung. 2252 Straftaten sind im Jahr 2017 im Bezirk festgestellt worden. 2016 waren es noch 2251 – also eine weniger. Weitaus höher lagen die Zahlen noch in den Jahren 2015 (2773) und 2014 (2449).

 

Freilich, das machte Kehl klar, sei die PKS kein exaktes Abbild der tatsächlichen Kriminalität. Das Dunkelfeld, also diejenigen Straftaten, die der Polizei nicht bekannt sind, sei in manchen Bereichen, beispielsweise bei der Cyber-Kriminalität, relativ groß und manchmal sogar größer als die bekannt gewordenen Taten.

Die Aufklärungsquote ist im Vergleich zum Vorjahr etwas gesunken: Lag sie 2016 noch bei 63,1 Prozent, so wurden vergangenes Jahr 61,6 Prozent der Fälle (1388 Fälle) aufgeklärt. Ziemlich genau zwei Drittel aller festgestellten Taten (67 Prozent) wurden in Zuffenhausen begangen. 29 Prozent entfielen auf Rot, jeweils zwei Prozent auf Zazenhausen und auf Neuwirtshaus. Zurückgegangen sind Rohheitsdelikte wie Körperverletzungen, zugenommen haben Vermögens- und Fälschungsstraftaten, Sexualdelikte und Sachbeschädigungen. Insgesamt konnten die Beamten 1166 Verdächtige ermitteln, 255 davon (21,9 Prozent) waren Jugendliche unter 21 Jahren. 2016 sind es noch 24,8 Prozent gewesen. „Die Prävention funktioniert gut“, erklärte Kehl die geringere Anzahl der jungen Täter. 235 Präventionsaktivitäten hatte das Revier an der Ludwigsburger Straße 2017 durchgeführt. Kehl kündigte an, dass man in diesem wichtigen Bereich auch künftig nicht nachlassen werde, denn: „Die beste Straftat ist die, die nie passiert.“ Besonders wichtig bei der Prävention sei die Vernetzung mit anderen Institutionen im Stadtbezirk.

Zahl der jugendlichen Straftäter hat abgenommen

Positives konnte der Revierleiter den Bezirksbeiräten zunächst zum Thema Verkehrsunfälle berichten, 2017 gab es in Zuffenhausen nämlich keinen Unfalltoten. Die Gesamtunfallzahl hat allerdings von 2016 (1580) auf 2017 (1692) relativ deutlich zugenommen. 18 Menschen wurden dabei schwer, 144 leicht verletzt. Einer der Unfallschwerpunkte ist laut Kehl nach wie vor der Porsche-Platz.

Die Bezirksbeiräte zeigten sich zufrieden mit dem Bericht des Revierleiters. CDU-Sprecher Hartmut Brauswetter betonte die Bedeutung von Prävention, Präsenz und Personalsituation. Er wollte wissen, wie es beim Thema Zivilcourage aussehe und wie man am besten reagiere, wenn man mit einem Verbrechen konfrontiert werde. Kehl antwortete, das Verhalten müsse auf jeden Fall an die Situation angepasst werden. Grundsätzlich sei es aber immer wichtig und richtig, die Polizei zu verständigen. Auf die Frage Brauswetters nach mehr Fußstreifen erläuterte der Revierleiter, dass diese relativ unflexibel seien, beispielsweise wenn es darum gehe, schnell an den Einsatzort zu gelangen oder einem Verdächtigen zu folgen. Grundsätzlich sei das Zuffenhäuser Revier personell gut ausgestattet, die Truppe sei hoch motiviert.