Letztes Jahr wurden deutlich mehr Fälle von Kindespornografie und Kindesmissbrauch gemeldet als noch im Jahr zuvor. Gleichzeitig wurden mehr Tatverdächtige ermittelt.

Berlin - Die Zahl der registrierten Straftaten in den Bereichen des sexuellen Kindesmissbrauchs und der Kinderpornografie hat im vergangenen Jahr zugenommen. Im Vergleich zum Vorjahr stieg die Zahl der erfassten Missbrauchsfälle um 6,7 Prozent von 11.547 auf 12.321, wie aus der am Dienstag veröffentlichten Polizeilichen Kriminalstatistik 2018 hervorgeht. Demnach nahm auch die Zahl der ermittelten Tatverdächtigen um 5,4 Prozent auf 9.357 zu.

 

Mehr Fälle von Kinder- und Jugendpornografie

Im Bereich der Kinder- und Jugendpornografie gingen die Zahlen ebenfalls nach oben. In 7.449 registrierten Fällen wurde im vergangenen Jahr Kinderpornografie verbreitet, erworben, hergestellt oder besessen - im Vergleich zum Vorjahr ein deutlicher Anstieg um 14,4 Prozent. Bei der Jugendpornografie erfasste die Polizei 1.604 Straftaten, was einem Zuwachs von 22,8 Prozent entsprach. Zugleich wurden aber auch mehr Tatverdächtige ermittelt.

Die Zahl der erfassten ausländerrechtlichen Verstöße wie unerlaubte Einreise und unerlaubter Aufenthalt nahm hingegen ab. Statt wie noch 2017 knapp 180.000 Verstöße wurden im vergangenen Jahr rund 163.000 gezählt - ein Rückgang um 9,3 Prozent.

Insgesamt weniger erfasste Straftaten

Insgesamt ist die Zahl der erfassten Straftaten rückläufig. Bundesweit wurden 2018 rund 5,5 Millionen Fälle registriert, was einem Minus von 3,6 Prozent gegenüber dem Vorjahr entspricht. Eine vergleichbar geringe Zahl habe es zuletzt 1992 gegeben, hieß es. Auch wenn man die ausländerrechtlichen Verstöße außen vor lässt, liegen die Straftaten auf einem vergleichsweise niedrigen Niveau.

Die Kriminalstatistik spiegelt nur die von der Polizei erfassten Taten wider. Deren Zahl kann auch durch ein anderes Anzeigeverhalten der Bevölkerung oder Ermittlungsschwerpunkte der Polizei beeinflusst werden.