Nur ein Bereich macht der Polizei in der Großen Kreisstadt zu schaffen: Die Wohnungseinbrüche.

Ditzingen - Ditzingen ist einer der sichersten Großen Kreisstädte im Landkreis, gar im Bereich des Präsidiums Ludwigsburg, zu dem auch der Kreis Böblingen zählt. Mit dieser Aussage hat der kommissarische Leiter des Ditzinger Polizeireviers, Thomas Reimold, die Kriminalstatistik in einen größeren Kontext eingeordnet. Er präsentierte die Bilanz 2016 vor der Sommerpause den Ditzinger Stadträten.

 

Im vergangenen Jahr waren insgesamt 1101 Straftaten in Ditzingen registriert worden. Das sind 53 mehr als im Vorjahr, aber 20 weniger als im Jahr 2008. Die Polizei legte in ihrer Statistik einen Zehnjahresvergleich vor. Dieser reichte bis ins Jahr 2007. Damals waren 770 Straftaten registriert worden. Lag die Aufklärungsquote im Jahr 2007 bei 48,3 Prozent, liegt sie aktuell bei 63,2. Dabei lässt die Statistik auch Kuriositäten zu: Die Aufklärungsquote bei sexuell motivierten Straftaten lag bei 114,3 Prozent. Dies bedeutet, dass Straftaten aus dem Jahr zuvor aufgeklärt wurden, zusätzlich zu all jenen, die im Berichtsjahr 2016 registriert worden waren.

Mehr Wohnungseinbrüche

Mit 256 registrierten Fällen stehen die Vermögens- und Fälschungsdelikte auf der Liste der häufigsten Straftaten ganz oben. Bei der einfachen Körperverletzung wurde ein Anstieg verzeichnet. Im Bereich der gefährlichen Körperverletzung wurden elf Fälle registriert. Obwohl das für manchen in einen beschaulichen Ort im Strohgäu möglicherweise nach viel klingen mag, relativierte Reimold die Zahl. „Sehr viel weniger geht auch in diesem Bereich nicht.“ Stiegen diese Zahlen, „dann wäre es besorgniserregend.“ Besorgniserregend findet er hingegen den Anstieg der registrierten Wohnungseinbrüche.

Zwar waren es seit 2015 konstant 26, doch stieg die Zahl seit 2011 an. Im September 2015 wurde eine starke Zunahme von Einbrüchen in Mehrfamilienhäuser registriert. Mitverantwortlich war eine Tätergruppe. Auf die Spur kam ihr die Polizei, weil eines der entwendeten Handys in einem Tatort eingeloggt war.

Den Durchbruch erzielten sie im März bei einer Hausdurchsuchung. Vertreter von zehn Revieren hatten dafür beim Präsidium eine Ermittlungsgruppe gebildet. Das Thema bleibt eines der Tätigkeitsschwerpunkte: „Jeder Wohnungseinbruch ist einer zuviel“, sagte der Polizeibeamte.

Weniger Rauschgiftdelikte

Zurückgegangen sind hingegen die Rauschgiftdelikte. Waren es 2015 noch 62, wurden im vergangenen Jahr 46 gezählt. Alle Fälle wurden aufgeklärt. „Eine offene Rauschgiftszene ist nicht bekannt und ist nicht existent“, so Reimold. Die Aufmerksamkeit der Polizei gelte gleichwohl grundsätzlich zwei Orten in der Kernstadt, nämlich dem Laien und dem Schlosspark.

In Bezug auf die Straftäter sagte Reimold, es gebe so viele Straftäter wie nie. Insgesamt waren es 559, das sind 28 mehr als im Jahr zuvor und 87 mehr als 2014.

Ein anderer Tätigkeitsschwerpunkt ist Thomas Reimold zufolge die verstärkte Präsenz bei Veranstaltungen, auch in zivil. Zudem würden im Vorfeld verstärkt Sicherheitskonzepte mit dem Veranstalter und auch den Genehmigungsbehörden erarbeitet. Auch das ein wichtiges Thema.