Revierleiter Rainer Weigl hat die Kriminalstatistik 2017 im Bezirksbeirat vorgestellt.

Stuttgart-Botnang - „Botnang ist eine der Wohlfühloasen in Stuttgart“, sagte Rainer Weigl. Der Leiter des Polizeireviers Guttenbergstraße war zu Gast im Bezirksbeirat und hat dort gemeinsam mit dem Leiter des Polizeipostens Botnang, Hubert Polzer, die Kriminalstatistik 2017 vorgestellt.

 

In der Landeshauptstadt wurden 2017 insgesamt 54 255 Straftaten zur Anzeige gebracht – davon 362 in Botnang. Somit entfallen 0,67 Prozent der Delikte in Stuttgart auf den Stadtbezirk. „Jede andere Gemeinde im Land wäre froh, wenn sie solche Zahlen hätte“, sagte Weigl. In fast allen Bereichen sind die Straftaten gegenüber dem Vorjahr (insgesamt 428 angezeigte Delikte) noch einmal zurückgegangen.

Besonders gefreut haben sich die Polizeibeamten darüber, dass es weniger Wohnungseinbrüche gab als 2016 (14). Im vergangenen Jahr waren nur acht Einbrüche von Erfolg gekrönt. In vier Fällen blieb es beim Versuch – wie zum Beispiel am 5. Juli an der Paul-Lincke-Straße, als zwei Täter dabei beobachtet wurden, wie sie die Eingangstür des Wohnkomplexes aufhebelten. „Nachdem sie von der Zeugin angesprochen wurden, flüchteten diese und wurden nach kurzer Verfolgung aus den Augen verloren“, erzählte Polzer. Auch ein Hubschrauber wurde zur Fahndung nach den Tätern eingesetzt – mit Erfolg. Ein unmittelbar in Tatortnähe abgestelltes Auto mit französischem Kennzeichen konnte den Einbrechern zugeordnet werden. Als ein 36-jähriger Georgier in den Pkw einstieg, wurde er festgenommen.

„Die Mehrzahl der Einbrüche fand in großen Wohnanlagen statt“, sagte Polzer. „Die freistehende Villa ist anscheinend nicht mehr so begehrt.“ Erfolgreiche Beute machten Täter zum Beispiel an der Leharstraße, nachdem sie im achten Obergeschoss zwei Wohnungstüren aufbrachen und Schmuck im Wert von rund 800 Euro entwendeten.

Ein zwölfjähriges Mädchen wurde ins Gebüsch gezogen

Eingebrochen wurde auch in die Gaststätte des ASV Botnang an der Furtwänglerstraße. „Es wurde der interne Alarm in der Sportgaststätte ausgelöst. Anschließend konnte der Inhaber auf der Videoaufzeichnung den Täter erkennen, der sich daraufhin bei der Polizei stellte“, sagte Polzer.

Der Leiter des Botnanger Polizeipostens musste aber auch von drei Sexualdelikten aus dem vergangenen Jahr berichten. Ein 17-Jähriger wurde wegen des Verdachts verhaftet, im Besitz von kinderpornografischen Schriften zu sein und sie auch zu verbreiten. Der Beschuldigte räumte ein, dass er Mitglied in einer Skype-Chat-Gruppe gewesen ist, in welcher insgesamt 482 Bilddateien mit dementsprechenden Inhalten verfügbar waren.

Polzer erzählte anschließend im Vorgriff auf die Statistik 2018 von einem sexuellen Übergriff aus diesem Jahr. Als sich ein zwölfjähriges Mädchen mittags auf dem Weg zu einer Freundin befand, wurde sie von einem Fremden ins Gebüsch gezogen. Eine Passantin, die mit ihrem Hund spazieren ging, wurde auf das Verbrechen aufmerksam und konnte einschreiten. Der Täter flüchtete und ist noch nicht gefasst, ganz im Gegensatz zu drei Jugendlichen im Alter von 15, 16 und 17 Jahren, die von zwei Zeugen dabei beobachtet wurden, wie sie eine Hauswand besprühten. Die drei Jungs wurden festgenommen. Sie hatten an Gebäuden an der Bauernwald- und Leharstraße ihre Schmierereien hinterlassen. Der Bereich Sachbeschädigung ist in der Kriminalstatistik auch der einzige – gemeinsam mit den Verstößen gegen das Betäubungsmittelgesetz –, der im Vergleich zum Vorjahr leicht angewachsen ist. 2016 wurden 76 Delikte zur Anzeige gebracht. 2017 waren es 96. Das lag vor allem an der Mehrzahl an Graffiti-Delikten (von 32 auf 44).