Das Spiel gegen Werder Bremen könnte womöglich das letzte für Markus Weinzierl als VfB-Trainer sein. Doch der Schwabe will gegen die formstarken Bremer überraschen

Stuttgart - Markus Weinzierl weiß ganz genau, dass es an der Weser erneut um seinen Job geht. „Dass es Diskussionen gibt, ist klar. Wenn man über einen Verein diskutiert, dann diskutiert man auch über den Trainer“, sagte der Coach des krisengeplagten VfB Stuttgart vor dem Bundesligaspiel am Freitag (20.30 Uhr) bei Werder Bremen und ergänzte: „Du musst im Abstiegskampf auch mal überraschen.“ Der Druck auf den 44-Jährigen ist angesichts einer desaströsen Bilanz mit elf Niederlagen aus 15 Spielen unverändert hoch. Ob der neue VfB-Sportvorstand Thomas Hitzlsperger bei einer erneuten Pleite an Weinzierl festhält, ist offen. „Die wichtigste Aufgabe ist, schleunigst die richtigen Ergebnisse einzufahren“, hatte Hitzlsperger nach dem jüngsten 1:3 gegen RB Leipzig betont, aber immerhin die „Herangehensweise“ gelobt: „Die Basis ist gut.“

 

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Weinzierl will Diskussionen ausblenden

Der angeschlagene Weinzierl versucht vor dem Spiel gegen Europa-League-Aspirant Bremen die Diskussionen um seine Person so gut es geht auszublenden. „Ich kann mich nicht von der Umwelt abschotten, aber ich versuche es. Ich versuche, mich auf die Mannschaft zu konzentrieren“, sagte er. Er selbst habe es „in der Hand, die Mannschaft vorzubereiten, ihr einen Plan mitzugeben, sie einzustellen. Und hinterher werden wir wieder diskutieren, wie sie das umgesetzt hat.“ Gegen Leipzig waren durchaus Fortschritte zu erkennen gewesen. „Einstellung und Mentalität waren sehr, sehr erfreulich und da bauen wir drauf“, meinte Hitzlsperger. Auch Weinzierl äußerte trotz sechs Niederlagen aus den vergangenen sieben Partien „durchaus Hoffnung. Es ist sehr, sehr unbefriedigend, aber wenn wir so weiterarbeiten, dann werden wir es richten“.

Bleibt Gentner wieder außen vor?

In Bremen dürfte wohl die Leipzig-Elf beginnen - heißt: Kapitän Christian Gentner sitzt erneut nur auf der Bank. Bis auf Verteidiger Timo Baumgartl (Folgen einer Gehirnerschütterung) stehen dem VfB-Trainer alle Spieler zur Verfügung. Während der VfB um den Klassenerhalt kämpft, blickt Bremen nach Europa. Weinzierl lobte die Entwicklung des Kontrahenten, Werder hätte in den letzten ein, zwei Jahren einige „sehr clevere, gute Schachzüge“ gemacht. „Es ist ein gutes Beispiel, wie ein Verein erfolgreich sein kann. Das wird ein richtiges Brett“, sagte Weinzierl über das seit von fünf Ligaspielen ungeschlagene Team von Trainer Florian Kohfeldt.