Die CDU-Politikerin Kristina Schröder fordert einen Wandel in der Asylpolitik. Ein Eckpunkt dabei sei „aktiv Flüchtlinge auf dem afrikanischen Kontinent“ auszuwählen und abzuholen.

Berlin - Die frühere Bundesfamilienministerin Kristina Schröder plädiert für eine neue Strategie in der Asylpolitik Europas. Ein Eckpunkt dabei sei „aktiv Flüchtlinge auf dem afrikanischen Kontinent“ auszuwählen und abzuholen, schreibt Schröder in einem Gastbeitrag für „Die Welt“ (Samstag) „Menschen, bei denen die Chancen gut stehen, dass ihnen tatsächlich Asyl gewährt wird. Und natürlich Bürgerkriegsflüchtlinge. Ausgewählt nach humanitären Kriterien, zuerst die Schwachen, Kranken, Behinderten“, so die CDU-Politikerin.

 

Ex-Ministerin: Nicht nur Muslime, sondern auch Christen auswählen

Besonders sollten ihrer Meinung nach eher Kernfamilien dabei im Blick sein. „Wir wissen, dass Frauen sich besser integrieren als Männer, Familien eher als Alleinstehende, Menschen, für die der Rechtsstaat zählt, eher als die, die auf das Recht des Stärkeren setzen“, so Schröder. Die „brutalen Bedingungen auf dem Weg nach Europa“, der nicht nur Opfer im Mittelmeer, sondern auch ähnlich viele Tote in der Sahara-Wüste fordere, führe derzeit jedoch dazu, dass es eher junge Männer, Alleinstehende und Skrupellose nach Europa schaffen.

Zugleich regte die Ex-Ministerin an nicht nur Muslime, sondern auch Christen auszuwählen, „die aus religiösen Gründen oft noch mal besonderen Repressionen ausgesetzt sind“. Um ein solches Verfahren zu etablieren, müsste „die EU an einem Strang ziehen und Abkommen mit den nordafrikanischen Ländern getroffen werden und eventuell bedürfte es auch völkerrechtlicher Weiterentwicklungen“.