Das Pharmaunternehmen Astrazeneca kann immer noch keine Lieferung garantieren. Die Kommission könnte schon bald Exporte kontrollieren.

Korrespondenten: Markus Grabitz (mgr)

Brüssel - Es passiert selten, dass ein EU-Kommissar bei öffentlichen Auftritten Emotionen zeigt. EU-Gesundheitskommissarin Stella Kyriakides hat dies jetzt getan: Die 64-Jährige konnte nicht verbergen, dass sie regelrecht unter Strom stand, als sie Montagabend in einer Verhandlungspause mit Managern des Pharmaunternehmens Astrazeneca vor die Kamera trat. Es war ihr anzumerken, dass sie innerlich kochte, als die Zypriotin in akzentfreiem Englisch sagte, die Erklärungen des Unternehmens seien absolut „nicht zufriedenstellend“. Noch tappt die Kommission also völlig im Dunkeln, ob die den Europäern versprochenen Impfstoffe überhaupt produziert und, wenn ja, womöglich längst an Dritte verkauft worden sind.