In Harthausen wurde vor Kurzem die Zweigstellen der Kreissparkasse Esslingen-Nürtingen der Volksbank Filder geschlossen. Seitdem gibt es in der SB-Stelle keinen Kasten mehr für Überweisungsträger und Briefe. Das hagelt Kritik.

Filderstadt - Die neue Selbstbedienungsstelle der KSK Esslingen-Nürtingen und der Volksbank Filder in Harthausen erhitzt die Gemüter der Bürger. „Die Unmutsäußerungen von frustrierten Kunden in Filderstadt-Harthausen reißen nicht ab“, erklären die SPD-Stadträte Walter Bauer und Bernd Menz in einer Mitteilung. Wiederholt sind die beiden in den vergangenen Wochen auf den neuen Selbstbedienungspunkt der KSK Esslingen-Nürtingen und der Volksbank Filder angesprochen worden. Ende des vergangenen Jahres waren die Zweigstellen der KSK Esslingen-Nürtingen und der Volksbank Filder geschlossen und ein gemeinsamer SB-Punkt in den Räumen der KSK an der Harthäuser Straße eingerichtet worden. „Zwar wurden die Geldausgabegeräte der Banken in einem gemeinsamen Raum untergebracht und Überweisungen können dort elektronisch erfolgen, doch dies hilft eben nicht allen“, erklärt Walter Bauer. Nicht jeder sei digitalaffin.

 

Abbau der Kästen für Überweisungsträger wird heftig kritisiert

Wegen der vielen Beschwerden hat sich die SPD-Fraktion nun mit einem Antrag an die Stadtverwaltung gewandt. Sie beantragt, dass eine Lösung gefunden wird, die es den Kunden der beiden Geldinstitute ermöglicht, ihre Überweisungen wie bisher per händischem Überweisungsträger zu tätigen.

Die Sozialdemokraten hätten Verständnis, dass auch Geldinstitute gezwungen seien, Geschäftsabläufe zu straffen und ökonomisch zu strukturieren. Nachdem aber die EDV-Abläufe, die Verkürzung der Öffnungszeiten, die Schließung der Außenstellen in Harthausen und die Beschränkung der lokalen Existenz auf zwei Geldautomaten in dem gemeinsam betriebenen Raum schon eine Menge von Einsparungen für die Geldinstitute ermöglicht hätten, gehe der Schritt der Schließungen der Brief- und Überweisungsschalter zu weit, heißt es in dem Antrag der Sozialdemokraten. Ein weiteres Argument der SPD: Die lokalen Geschäfte seien darauf angewiesen, dass möglichst viele Erledigungen vor Ort getätigt werden können. Alle Fahrten, die in andere Orte führten, würden zur Schwächung der lokalen Wirtschaft beitragen. Mit der der kleinste Ortsteil Filderstadts ohnehin schon zu kämpfen habe.

SPD will weiterhin eine analoge Versorgung

Martin Turetschek von der KSK Esslingen Nürtingen möchte sich aktuell noch nicht zu dem Anliegen der SPD äußern, ebenso wie Rainer Spannagel, der Vorstandssprecher der Volksbank Filder. „Es laufen derzeit Abstimmungsgespräche mit der Volksbank“, betont Turetschek. Auch der Filderstädter Oberbürgermeister Christoph Traub erklärt, der Antrag der SPD-Fraktion sei am 5. Januar bei ihm eingegangen. Nun hätte er als erstes mit den Verantwortlichen der beiden Banken ein Gespräch zum Austausch vereinbart. Der Termin sei auf diesen Mittwoch angesetzt. „Für mich geht es zunächst darum zu erfahren, wie die Abläufe derzeit angelegt sind“, so der Rathauschef. Dann sehe man weiter.