Stuttgarts neuer Oberbürgermeister Frank Nopper ist noch keine 100 Tage im Amt, aber schon bundesweiter Kritik ausgesetzt. Die verstörenden Bilder vom Massenprotest der Querdenker haben ihm die Anfangsbilanz verhagelt. An der Rathausspitze wirkt er noch wie ein Fremdkörper. Beim Personalrat kommt er dagegen gut an.

Stuttgart - Mit dem guten Vorsatz, auch das Lachen nicht zu vergessen, ist Stuttgarts neuer Oberbürgermeister Frank Nopper (59) Anfang Februar ins Rathaus eingezogen – wenn auch vorerst nur als Amtsverweser, weil noch Klagen gegen das Wahlergebnis anhängig sind. Nopper ist nun Chef von 15 000 Mitarbeitern, das ist eine andere Hausnummer als die Verwaltung der von ihm so titulierten „Murr-Metropole“ Backnang, wo er es mit 833 Beschäftigten zu tun hatte. Mit dem Slogan „Jetzt zählt OB-Erfahrung“ hatte er die Bedenken, die Landeshauptstadt sei womöglich eine Nummer zu groß für ihn, selbstbewusst beiseite gewischt. Mit der Bewerbung dafür, den Fernsehturm zum Weltkulturerbe zu machen, hat er seinen Ruf als Macher prompt bestätigt. Der Start mache Lust auf mehr, er hatte starke Symbolkraft, war doch sein Vorgänger Fritz Kuhn (Grüne) durch die Schließung des Wahrzeichens aus Brandschutzgründen gleich zu Beginn seiner Amtszeit ins Stimmungstief geraten.