Der Schorndorfer Oberbürgermeister Matthias Klopfer schießt seither verbale Breitseiten gegen die Klinikgesellschaft. Bei der Kundgebung zum 1. Mai nannte er die Münchener Expertise „ein Schlechtachten“, welches „bewusst platziert worden“ sei. Bezüglich des Blockheizkraftwerks sagt der Rathauschef nun, „dass man so innerhalb der kommunalen Familie nicht miteinander umgeht. Absprachen sollten gelten, auch wenn der Landrat und der Geschäftsführer der Kliniken wechseln“, moniert Klopfer.

 

Der Streitpunkt ist ein Vertrag, der regeln soll, wie lange die Stadtwerke das Blockheizkraftwerk auf dem Klinikgelände betreiben dürfen. Nach Darstellung der Stadt habe der Klinikgeschäftsführer Marc Nickel eine Vertragszeit von maximal fünf Jahren angeboten, während der Stadtwerke-Geschäftsführer Andreas Seufer einen Laufzeit von 40 Jahren präferierte. Mit fünf Jahren Laufzeit habe man bezüglich des Kraftwerks keine Investitionssicherheit mehr, sagt Seufer, allenfalls eine Laufzeit von 20 Jahren sei denkbar, zumal man bereits 300 000 Euro in Zuleitungssysteme investiert habe. Nachdem ein Gesprächstermin zwischen Nickel und Seufer vergangene Woche kurzfristig nicht zustande kam, soll am kommenden Dienstag erneut miteinander gesprochen werden.

Die Leitung der Rems-Murr-Kliniken bestätigt auf Anfrage, nochmals über das Blockheizkraftwerk verhandeln zu wollen. Die älteren Verträge seien laut Nickel „unter anderen Rahmenbedingungen besprochen worden“, nun wolle man „in konstruktiven Gesprächen nach einer neuen Lösung suchen“.