Wegen eines Krokodils, das möglicherweise in der Unstrut schwimmt, kommt auch dieses Wochenende wieder ein Lock-Huhn zum Einsatz. Das Raubtier soll auf diese Weise fotografiert werden.

Sondershausen/Roßleben-Wiehe - Wegen eines Krokodils, das möglicherweise in der Unstrut schwimmt, soll der Fluss im Gebiet des Kyffhäuserkreises weiter abgesperrt bleiben. Auch wenn es bis zum Freitagmorgen keine neuen Hinweise auf das Reptil gegeben habe, bleibe die entsprechende Verfügung über das Wochenende bestehen, hieß es beim Landratsamt in Sondershausen. Mit einem toten Federtier an einer Schnur versuchen die Zuständigen das Krokodil seit einigen Tagen vor eine am Unstrutufer aufgebaute Fotofalle zu locken. „Das Huhn hängt noch, es gibt keine Fotos“, sagte eine Sprecherin der Pressestelle.

 

Das Lock-Huhn solle auch am Wochenende jeden Abend ab- und am Morgen wieder aufgehängt werden, hieß es. So solle verhindert werden, dass sich in der Nacht ein anderer Räuber - etwa ein Fuchs oder ein Waschbär - an dem Hühnchen zu schaffen macht. „Nicht, dass uns jemand die Spur verwischt“, so die Sprecherin. Zudem müssten sich Krokodile als wechselwarme Tiere aufwärmen, bevor sie aktiv werden können. Die vergangenen Nächte seien im Kyffhäuserkreis aber recht kühl gewesen.

Bislang gibt es nur Hinweise von Zeugen, die das Reptil an der Unstrut bei Schönewerda - einem Ortsteil der Stadt Roßleben-Wiehe - gesehen haben wollen. Davor hatten aber schon Ende August Angler in Sachsen-Anhalt gemeldet, ein Krokodil in der Unstrut gesichtet zu haben. Suchaktionen sowohl dort als auch in Thüringen blieben bislang aber erfolglos.

Andere mögliche Spuren, die bei Schönewerda entdeckten wurden, konnten bislang nicht einem Krokodil beziehungsweise nicht eindeutig zugeordnet werden, hieß es. Am Ufer gefundener Kot stammt einer Analyse nach nicht von einem Krokodil. Abdrücke im Uferschlamm seien nicht exakt genug, um daraus Rückschlüsse ziehen zu können.