Nach einigen Verzögerungen geht es jetzt voran in Sachen Küblerareal: Pixomondo, die preisgekrönte Firma für visuelle Effekte, darf den Standort in Stuttgart erweitern. Bislang standen baurechtliche Hürden der Expansion im Wege.

Familie/Bildung/Soziales: Viola Volland (vv)

Stuttgart - Die gute Nachricht hat der Geschäftsführer der Stuttgarter Dependence der mit einem Oscar prämierten Firma Pixomondo, Heiko Burkardsmeier, schon nach Kalifornien durchgegeben. Das Baurechtsamt hat am 18. Oktober die Genehmigung erteilt, dass das Unternehmen neben der zweiten auch die erste Etage im Küblerareal im Stuttgarter Osten mieten darf. „Es freut uns, dass die Möglichkeit jetzt besteht“, sagt Burkardsmeier. Nun hofft er, dass die Geschäftsführung in Amerika das erwartete Okay zur Erweiterung gibt.

 

Mit dem Erfolg ist auch das Team gewachsen

Pixomondo hatte für die visuellen Effekte für den 3-D-Film „Hugo Cabret“ in diesem Jahr den Oscar gewonnen. Ein Teil der Effekte war auch in Stuttgart entstanden. Die hiesige Dependence hatte zudem die Federführung für die visuellen Effekte der zweiten Staffel der amerikanischen Erfolgsserie „Game of Thrones“. Was die Räume angeht, stößt das Team schon länger an seine Grenzen. Denn mit dem Erfolg ist auch das Team in Stuttgart gewachsen. Auch der für das Küblerareal zuständige Geschäftsführer der Paul Kübler & Co. GmbH, Rolf Krumm, ist froh, dass das Tauziehen mit dem Baurechtsamt ein Ende hat. Seit längerer Zeit stehen die 500 Quadratmeter unter der Firma Pixomondo leer. Jeden Monat bedeutete das 4000 Euro Mietausfall – zusammengerechnet haben sich mehr als 160 000 Euro angesammelt. Auch andere Interessenten hatten bezüglich der Fläche angefragt.

Wie berichtet, hatte das Baurechtsamt nach dem Auszug eines Möbelhändlers die Nutzungsänderung nicht genehmigt. Die Begründung lautete, dass der Trittschallschutz in der Pixomondo-Etage nicht ausreiche. Dort liegt das Originalparkett. Allerdings hatte man beim Baurechtsamt im Juli gegenüber der StZ deutlich gemacht, dass man kein Problem mit der Genehmigung habe, sollte die Firma Pixomondo die gesamte untere Etage anmieten wollen. Schließlich kann sich keine Firma selbst lärmtechnisch belästigen.

Widerspruch beim Regierungspräsidium

Dass es mit der Genehmigung dann doch noch einige Monate gedauert hat, liegt laut der Amtsleiterin Kerstin Rickes daran, dass erst am 28. August der neue Antrag eingegangen sei, dass die Firma sich von einer auf zwei Ebenen erweitern will. Zuvor habe ein solcher Antrag nicht vorgelegen. „Dadurch ist das eine Nutzungseinheit, wir konnten den Schallschutznachweis offiziell zurücknehmen“, sagt Rickes. Zu einer weiteren Verzögerung habe geführt, dass die Unterlagen wegen eines Widerspruchs beim Regierungspräsidium Stuttgart lagen. Deshalb habe man den Antrag erst bearbeiten können, als die Akte beim Amt vollständig vorlag, sagte Rickes. Im Juli hatte sich die Wirtschaftsförderung der Stadt eingeschaltet und sich auch bei der Formulierung des letzten Antrags eingebracht. „Das hat sehr geholfen“, sagt Krumm. „Das Kind war tatsächlich fast in den Brunnen gefallen“, meint die Wirtschaftsförderin Ines Aufrecht, die sich selbst vor Ort ein Bild gemacht hatte. Sie ist froh, dass Pixomondo nun in der ehemaligen Strickwarenfabrik erweitern kann. Schließlich bedeute das, dass mehr große Aufträge von Stuttgart aus abgewickelt werden können. Aufrecht verliert aber kein schlechtes Wort über das Baurechtsamt. Die Zusammenarbeit sei sehr gut gewesen.

Spätestens Ende Januar könnte die Spezialfirma für visuelle Effekte auch die untere Etage beziehen. Bis dahin sollen die dafür nötigen Umbauten abgeschlossen sein.