Kürbis ist der Klassiker im Herbst. Aber kann man ihn eigentlich auch roh essen oder ist roher Kürbis etwa giftig? Wir klären auf.

Katrin Jokic

Die gute Nachricht vorweg: Ja, man kann Kürbis roh essen. Das gilt für alle Speisekürbisse, die Sie im Handel erhalten.

 

Sie können rohen Kürbis beispielsweise gerieben oder in kleinen Würfeln in einen Salat geben oder zu einem Smoothie verarbeiten.

Dabei gilt lediglich das, was bei anderen Gemüsesorten auch gilt: Gründlich abwaschen und gegebenenfalls schälen. Der Hokkaido-Kürbis kann allerdings auch roh mit Schale gegessen werden.

Bei anderen Kürbissorten wie Butternut-, Muskat- oder Spaghettikürbis kann die Schale nicht mitgegessen werden.

Im Gegensatz dazu dürfen Zierkürbisse überhaupt nicht verzehrt werden – weder roh noch gegart.

Wer Zierkürbisse isst, egal ob roh oder gekocht, riskiert eine Lebensmittelvergiftung, die in seltenen, schlimmen Fällen sogar tödlich verlaufen kann. Grund dafür ist der Bitterstoff Cucurbitacin. Er führt zu Übelkeit, Durchfall und Erbrechen.

Haben Sie nach dem Verzehr von Kürbis Symptome wie Herzrasen, Kopfschmerzen, verstärkten Speichelfluss, Übelkeit, Erbrechen oder Durchfall, suchen Sie unbedingt einen Arzt auf!

Die Speisekürbisse, die Sie im Supermarkt erhalten, sind frei von Cucurbitacin, da es herausgezüchtet wurde. Bei Wildkürbissen oder selbst angebauten Kürbissen ist jedoch Vorsicht geboten. Denn hier kann es zu Rückkreuzungen kommen, beispielsweise wenn die Kürbisse in der Nähe von Zierkürbissen angebaut werden oder wenn altes Saatgut verwendet wird.

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Zierkürbisse und Speisekürbisse unterscheiden

Optisch sind Zierkürbisse nicht immer einwandfrei von Speisekürbissen zu unterscheiden. Wie der Name schon sagt, werden Zierkürbisse vornehmlich für dekorative Zwecke gezüchtet. Deswegen sind sie oft kleiner als Speisekürbisse und weisen außergewöhnliche Formen und Farben auf. Im Inneren des Zierkürbisses findet sich meist nur wenig Fruchtfleisch. Da es allerdings auch essbare Minikürbisse gibt, ist die Optik allein keine sichere Unterscheidungsform von Speise- und Zierkürbissen.

Wer auf Nummer sichergehen will oder herausfinden möchte, ob ein Kürbis giftig ist, kann den Geschmackstest machen:

  • Nehmen Sie ein kleines Stück rohen, ungewürzten Kürbis in den Mund. Schmeckt es bitter, sollten Sie es nicht verzehren.
  • Schlucken Sie das Probierstück nicht herunter, sondern spucken Sie es wieder aus.

Keine Sorge: Ein kleines Stück eines nicht essbaren Kürbisses ist für den Körper noch nicht schädlich.

Zierkürbisse sind auch gekocht nicht essbar. Der Bitterstoff ist dann zwar im Geschmack nicht mehr so penetrant, er ist aber noch immer giftig. Deswegen sollte der Geschmackstest auch immer mit rohem Kürbis gemacht werden. Der Zierkürbis kann also lediglich als Dekoration dienen und muss dann entsorgt werden.

Kürbis roh essen: Rezeptideen

Beim Kochen gehen oft viele Nährstoffe und Vitamine verloren. So ist es auch beim Kürbis, deswegen lohnt es sich, den Kürbis auch mal roh zuzubereiten. Wie wäre es zum Beispiel mit diesen Rezeptvorschlägen?

1 | Kürbissalat

Raspeln Sie den Kürbis wie eine Möhre klein oder schneiden Sie das Fleisch in dünne Streifen. Marinieren Sie es mit einem würzigen Dressing – fertig.

2 | Smoothie

Würfeln Sie den Kürbis sehr klein und geben Sie ihn dann mit Banane und Birne in den Mixer. Je nach gewünschter Konsistenz können Sie noch etwas Wasser, Milch oder Pflanzendrink hinzugeben. Fertig ist der gesunde Drink am Morgen.

3 | Rohe Kürbissuppe

Die Alternative zum herbstlichen Klassiker: Die rohvegane, kalte Kürbissuppe. Geben Sie dazu einfach Kürbis, Avocado und Karotte in einen Mixer, fügen Sie Gewürze nach Geschmack hinzu – fertig ist die etwas andere Kürbissuppe.

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