Das Theater Liberi verzaubert große und kleine Zuschauer in der Stadthalle mit dem Stück „Pinocchio“.

Leonberg - Der alte Schreiner Geppetto (Rick Middelkoop) schleppt einen dicken Holzklotz in seine Werkstatt: Er möchte eine Holzpuppe schnitzen. So beginnt die Musical-Aufführung „Pinocchio“ des Theaters Liberi am stürmischen Sonntagnachmittag in der Stadthalle.

 

Aber, potzblitz, Geppetto traut seinen Augen nicht, als die kleine Holzpuppe plötzlich zum Leben erwacht: Noch etwas unbeholfen, aber voller Tatendrang und Vorfreude auf ein spannendes Leben hüpft Pinocchio (René Britzkow) über die Bühne.

Aber bevor er im wirklichen Leben ankommt, muss er noch zahlreiche Abenteuer bestehen. Mit der Wahrheit nimmt er es allerdings nicht so genau, und die fünfjährige Helene in der zweiten Reihe verfolgt gebannt wie die anderen großen und kleinen Zuschauer, wie Pinocchio beim Lügen ertappt wird: Ihm wächst eine laaaange Lügennase.

Aber die elegante und witzige „Grille“ (Sarah Honnen) in grünem Biedermeier-Gehrock, Glitzerweste und hohem Zylinder wie auch die zauberhafte „Blaue Fee“ (Lisa Siegel) in romantisch blauem Stufenrock weisen ihm behutsam den Weg zu Aufrichtigkeit und Mitmenschlichkeit: „Ich bin da, für dich da, wir sind Freunde.“ Als Pinocchios Vater Geppetto von einem riesigen Seeungeheuer verschluckt wird, rettet er ihn.

Fantasie, Poesie und Liebe zum Detail

Die Inszenierung von Autor und Regisseur Helge Fedder ist mit viel Fantasie, Poesie und Liebe zum Detail gestaltet: farbenprächtige Bühnenbilder (Beata Kornatowska), wie die Werkstatt von Geppetto, zauberhafte Kostüme (Annette Pfläging), wie das Kostüm von Pinocchio, „Kater“ (Michael Martin) und „Fuchs“ (Lisa Perner) sowie das witzige Outfit der Marionetten schaffen eine magische Traumwelt.Dazu kommen die spannende Choreografie (Carolin Pommert, Kama Frankl). Besonders reizend sind der Tanz der Marionetten – und witzige Regieeinfälle: Vater und Sohn werden vom Seeungeheuer durch den Bühnenvorhang ausgespuckt!

Das Theater Liberi hat seit seiner Gründung 2008 bereits mit zahlreichen Familien-Musicals, darunter „Aschenputtel“ „Peter Pan“ oder das „Dschungelbuch“, inzwischen schon über eine halbe Million Zuschauer begeistert. Auch in der Leonberger Stadthalle sind Stammgäste im Publikum, die bereits mehrere Aufführungen gesehen haben und die neuen Termine immer gleich vormerken.

In einem Interview hat Autor und Regisseur Helge Fedder auf die Frage nach der Aktualität des alten Märchens geantwortet: „Es geht um zentrale Werte wie Freundschaft, Toleranz, Selbstvertrauen oder Mut, die auf der Bühne auf unbeschwerte Art erlebbar werden.“

Spielfreudiges Ensemble

Die zarte Poesie der Aufführung, die Musik (Christoph Kloppenburg, Hans Christian Becker) von der gefühlvollen Ballade bis zum rockigen Song, der zum Mitsingen und Mitklatschen einlädt, dazu die fantasievollen Bühnenbilder und nicht zuletzt das spielfreudige junge Ensemble, das die kleinen Zuschauer ernst nimmt und Lebensperspektiven zeigt, machen die Aufführung zum Erlebnis für die ganze Familie.

Pinocchio hat gelernt, sein Herz zu zeigen – das Leben lacht ihm ins Gesicht, und so verlassen die kleinen Zuschauer mit glänzenden Augen den Saal und umlagern im Foyer die Schauspieler, die Autogramme verteilen.

„Dein Herz ist wichtig

und nicht allein nur dein Verstand.

Komm’ und gib Freude,

denn nur mit Herz bist du charmant.

Das Leben lacht dir ins Gesicht:

Pi - nocch - io!“