Die Nürtinger Ruoff Stiftung verzeichnet einen Besucherrekord. Das neue Ausstellungsprogramm ist ambitioniert

Nürtingen - Buchstäblich ein „Jahrhundertereignis“ steht der Fritz und Hildegard Ruoff Stiftung in diesem Jahr ins Haus. Denn die Namensgeberin der Kunststiftung und Witwe des 1986 gestorbenen Malers und Bildhauers feiert am 3. Oktober ihren 100. Geburtstag. Aus diesem Anlass ist in den Galerieräumen in der Schellingstraße 12 vom 22. September an Hildegard Ruoff eine Ausstellung gewidmet. Unter dem Titel „Vom Finden“ werden Fotoarbeiten zu sehen sein, die Hildegard Ruoff geschaffen hat.

 

Dieser „außergewöhnlichen Persönlichkeit der deutschen Kunstlandschaft“, so der Nürtinger Oberbürgermeister Otmar Heirich, sei es in erster Linie zu verdanken, dass „die Stiftung national und internationale immer stärker Beachtung findet.“ Sie sei die „Impuls-, Takt- und Ideengeberin“ des Hauses. Ausstellungen wie zuletzt jene über die Solisten des Stuttgarter Balletts oder die nun bis zum 20. Januar verlängerte Ernst-Barlach-Schau hätten so viele Besucher aus Nah und Fern angezogen wie noch nie in der 15-jährigen Geschichte der Stiftung. Mehr als 2000 Gäste sind 2018 gezählt worden.

Doch „Erfolg verpflichtet“, wie Otmar Heirich anmerkte. Nach einer am 27. Januar beginnenden erweiterten Werkschau zu Fritz Ruoff zeigt die Galerie vom 24. März an Bilder von Yongchul Kim. Der Koreaner, der an der Stuttgarter Kunstakademie seinen Abschluss gemacht hat, ist im vergangenen Jahr zum Senkrechtstarter am Kunstmarkt avanciert. Großes Renommee genießt in Deutschland bereits Peter Holl. Unter dem Titel „Die zweite Wirklichkeit“ würdigt die Stiftung Peter Holls Kunst, „scheinbar etwas leicht Erkennbares zu zeigen, das doch ein Dazwischen meint und ist“, wie es im Ankündigungstext der Ausstellung heißt. Den ambitionierten Ausstellungsreigen in der Fritz und Hildegard Ruoff Stiftung komplettiert schließlich vom 24. November an eine Ausstellung mit Werken von HAP Grieshaber. Nach Giorgio Morandi (2016), Anton Stankowski (2017) und Ernst Barlach im vergangenen Jahr gelingt es der Stiftung Otmar Heirich zufolge nun, „erneut eine herausragende Künstlerpersönlichkeit der Moderne zu präsentieren.