Es halte die Erinnerung an das Bauhaus als bedeutendste Schule für Gestaltung im 20. Jahrhundert wach und übertrage die Idee eindrucksvoll in die Gegenwart: Mit dieser Begründung hat die deutsche Sektion des internationalen Verbands der Kunstkritiker (Aica) das Bauhaus Museum Dessau ausgezeichnet.

Dessau-Roßlau/Koblenz - Die deutsche Sektion des internationalen Verbands der Kunstkritiker (Aica) hat das Bauhaus Museum Dessau zum „Museum des Jahres 2020“ gekürt. Das 2019 eröffnete Haus im sachsen-anhaltischen Dessau-Roßlau überzeuge damit, die Erinnerung an das Bauhaus als bedeutendste Schule für Gestaltung im 20. Jahrhundert wachzuhalten und die Idee des Bauhauses eindrucksvoll in die Gegenwart zu übertragen, erklärte der Verband.

 

Die weiteren Ehrungen für die „Ausstellung des Jahres“ und die „Besondere Ausstellung“ gingen demnach an den Hartware MedienKunstVerein in Dortmund und das Brücke-Museum Berlin. Die Entscheidung, das neue Museum im Dessauer Zentrum in eine „gesichtslose Einkaufsstraße“ zu platzieren, stelle eine „geglückte ‚Stadtreparatur’“ dar, erklärte der Verband. Das trage wesentlich zur kulturellen Wiederbelebung der im Zweiten Weltkrieg (1939-1945) stark zerstörten Industriestadt bei. Die Direktorin der Stiftung Bauhaus Dessau, Regina Bittner, erklärte, dass namhafte Kunstkritiker das noch junge Haus zum Museum des Jahres kürten, „ist eine ganz besondere Würdigung unserer Arbeit“.

Auszeichnungen für besonders gelungene Ausstellungen

Die rund 200 in der deutschen Aica-Sektion zusammengeschlossenen Autoren, Kritiker, Journalisten und Publizisten vergeben jedes Jahr drei undotierte Auszeichnungen an Museen und für einzelne, besonders gelungene Kunstausstellungen. In der internationalen Aica sind weltweit in 95 Ländern knapp 5 000 Mitglieder organisiert. Der Verband wurde 1948/1949 gegründet und von der Unesco als Nichtregierungsorganisation anerkannt.