Bei Fridays for Future demonstrierten Schüler. Die Zwanzig- bis Dreißigjährigen scheinen weniger mit Protest am Hut zu haben – wie sie im Kunstmuseum Stuttgart verraten.

Kultur: Adrienne Braun (adr)

Stuttgart - Als die Menschen am Schwarzen Freitag in Stuttgart demonstrierten, ahnten sie nicht, wie der Tag für sie enden würde. Viele waren von den Wasserwerfern durchnässt, einige sogar verletzt. Deshalb sollten Demonstranten ihre Garderobe sorgfältig auswählen. Robust muss sie sein, wasserabweisend, idealerweise gepolstert. Dass man dabei auch schick ausschauen kann, das haben nun Mode-Studierende aus Pforzheim bewiesen: Es ist ein ungewöhnliches Projekt, für das sich der Pforzheimer Studiengang Mode mit der Klasse von Christian Jankowski an der Stuttgarter Kunstakademie zusammengetan hat. Sie haben sich dem Protest aus künstlerischer und ästhetischer Sicht genähert und zeigen im Kunstmuseum Stuttgart in der Schau „Protestbereitschaft“ die Ergebnisse. Die Modeentwürfe lassen mit knappen Daunenjacken, Zippern und Bändern den Zeitgeist ahnen, sind aber auch raffiniert und funktional. Johannes Bachor hat seinen „Suit Demos“ mit reflektierenden Streifen versehen.