Die Stadtverwaltung möchte in Leinfelden-Echterdingen nach und nach einen Kunstpfad einrichten. In einem ersten Schritt sollen Kunstwerke saniert und versetzt werden. Der Technische Ausschuss stimmte den Plänen zu, einen endgültigen Beschluss fasst der Kulturausschuss.

Leinfelden-Echterdingen - Nach und nach einen mit Kunstwerken flankierten Verbindungspfad zwischen Echterdingen und Leinfelden zu schaffen – dieser Gedanke steckt hinter einer Vorlage, welche die Stadtverwaltung in dieser Woche dem Technischen Ausschuss unterbreitet hat.

 

Knapp 65 000 Euro stehen im aktuellen Haushalt für die Reparatur und Versetzung von Freiraumplastiken im Stadtgebiet bereit. Darin eingeschlossen sind die Kosten für die Wiederherstellung der Plastik „Evolution“ von Franziska Beck, die seit 1990 am Bahnhof in Oberaichen steht. Sie soll dort auch bleiben. 1996 wurde eines der ursprünglich vier Elemente durch Vandalismus zerstört. Ersetzt wurde es bisher nicht.

Drei Plastiken beim Gymnasium in Echterdingen

Die Plastik „Weißer Rohrbogen“ von Hansjerg Maier-Aichen sieht die Verwaltung zwischen der Bahnhofstraße und der Ludwig-Uhland-Schule in Leinfelden an der falschen Stelle. Wie der Technische Bürgermeister Frank Otte in der Sitzung erklärte, sei die Skulptur dort Vandalismus ausgesetzt. Am vorgesehenen neuen Standort im Hainbuchenweg vor dem Philipp-Matthäus-Hahn-Gymnasium in Echterdingen sei das Risiko, dass die Skulptur beschmiert werde, nicht so hoch, sagte er.

Das Kunstwerk „Widerstrebende Umarmung“ von Werner Stepanek will die Verwaltung von ihrem Platz vor der Zeppelinschule in Echterdingen an einen neuen Platz vor der Sport- und Schwimmhalle Goldäcker versetzen. „Wir müssen am bisherigen Standort Parkplätze erstellen“, sagte Otte zur Begründung. Der neue Standort wurde mit dem Künstler und der Bürgerstiftung bereits abgestimmt.

Zusammen mit der schon beim Gymnasium stehenden Astronomie-Skulptur aus Edelstahl würden die beiden Kunstwerke den ersten Abschnitt eines Kunstpfades bilden. Die Fraktion FDP/L.-E. Bürger möchte gerne stadtteilverbindende Skulpturenpfade einrichten. Im Detail habe sie jedoch andere Vorstellungen, erklärte der Fraktionschef Wolfgang Haug in der Sitzung.

Versetzung eines Kunstwerks kostet 8000 Euro

Er forderte, die Astronomie-Skulptur, die eigentlich beweglich sei, vorrangig zu reparieren. Zudem gibt es laut Haug bereits Ansätze für einen Kunstpfad zwischen der Filderhalle und Oberaichen. „Da gehört der Rohrbogen dazu“, sagte er. Er würde das Kunstwerk lieber am Standort belassen, anstatt es für 7700 Euro zu versetzen. Die verschmierte Röhre zu streichen habe lediglich 185 Euro gekostet, erklärte er.

Ingrid Grischtschenko (Grüne) betonte die Wichtigkeit einer Beschreibung jedes Kunstwerks. Viele Menschen würden nämlich denken, dass der Rohrbogen zum Hallenbad gehöre, meinte sie. Die angesetzte Summe von 15 000 Euro für das von der Verwaltung geplante Beschilderungskonzept hielt sie für zu hoch.

Otte verteidigte den Plan, Schilder mit einem sogenannten QR-Code an den Kunstwerken aufzustellen. Mit einem internetfähigen Handy kann der Code eingelesen werden. Interessierte können dann im Internet ausführliche Informationen über das Kunstwerk abrufen.

„Der Bogen findet an der neuen Stelle mehr Beachtung als da, wo er jetzt steht“, sagte Otte zu Haug. Zudem erklärte er, dass die Instandsetzung der Astronomie-Skulptur in einer zweiten Runde vorgenommen werden könne. Einstimmig votierte der Ausschuss schließlich für die vorgeschlagenen Maßnahmen.

Kunst im Kreisverkehr

Getrennt stimmte der Ausschuss über die Sanierung der Freiraumplastik „Windspiel“ ab, die bis 2006 in einer Grünanlage beim Kreisverkehr Stuttgarter Straße/Rohrer Straße in Leinfelden stand. Weil die Gefahr bestand, dass sich Kinder bei dem beweglichen Kunstwerk von Günter Tollmann die Hände einklemmen, wurde es abgebaut und eingelagert.

Das sanierte Kunstwerk möchte die Verwaltung im Kreisverkehr Aicherweg/Layhweg im Nordosten von Echterdingen wieder aufstellen. Harry Sandlaß (CDU) und Hans Huber (FW) sahen das kritisch. In Leinfelden sei das Windspiel ein attraktiver Kinderspielplatz gewesen, meinte Sandlaß. Das Kunstwerk im Kreisverkehr könnte die Kinder auch zum Spielen animieren. SPD und Grüne teilten wie Otte die Bedenken nicht. Erich Klauser (SPD) bat aber darum, zu klären, ob ein Kunstwerk in dem Kreisel zulässig sei. Otte sagte dies zu.

Bei zwei Gegenstimmen von FDP/L.E. Bürger und einer Enthaltung von Sandlaß stimmte der Ausschuss mehrheitlich für den Wiederaufbau des Kunstwerks im Kreisverkehr. Am Dienstag wird der Verwaltungs-, Kultur- und Sozialausschluss einen Beschluss über das weitere Vorgehen bei den Freiraumplastiken treffen.