Für Pflegekräfte und Mitarbeiter von Unternehmen wie Google oder Netflix gilt in Großbritannien eine Impfpflicht. Veganer sind dabei außen vor. Die Vegan Society rät allerdings zu einer Corona-Impfung.

Stuttgart - Immer mehr private Unternehmen in Großbritannien schreiben ihren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern vor, sich gegen das Coronavirus impfen zu lassen. In Pflegeberufen gilt auf der Insel eine Impfpflicht. Damit sollen vor allem in Krankenhäusern und Altenpflegeheimen besonders gefährdete Personen vor dem Virus geschützt werden. Doch es gibt eine Gruppe, für die die Impfpflicht nicht gilt: Veganer. Warum aber müssen sich Menschen, die sich einem ethischem Veganismus verschrieben haben, nicht impfen? Das Video gibt mehr Aufschluss über diese britische Kuriosität.

 

Im vergangenen Jahr entschied ein britisches Gericht, dass Veganer aufgrund ihrer besonderen Überzeugung von ihren Arbeitgebern nicht dazu verpflichtet werden können, sich impfen zu lassen. Grund dafür ist, dass Impfstoffe an Tieren getestet werden. Dieser Umstand widerspricht den ethischen Grundsätzen, nach denen Veganer leben. Diese Befreiung gilt auch, obwohl keine tierischen Stoffe im Impfstoff selbst enthalten sind. Arbeitgeber, die diese Ausnahmeregelung nicht beachten und Mitarbeiter entlassen, müssen sich auf Gerichtsprozesse einstellen.

Die Vegan Society und auch die Tierschutzorganisation Peta sehen diese Regelung allerdings mit gemischten Gefühlen. Aus medizinischer Sicht sei eine Impfung zu empfehlen, auch wenn durch die Entwicklung des Vakzins im Vorfeld Tiere in Mitleidenschaft gezogen wurden. Derzeit gehe nun mal bei der Impfstoffentwicklung und vor allem der Testung gesetzlich kein Weg an Tierversuchen vorbei. Ebenfalls problematisch sei es laut Peta, wenn Menschen Medikamente, die Tierversuche enthalten, verweigerten, obwohl diese medizinisch geboten seien. Die Peta-Tierschützer raten daher auch – trotz veganer Lebensweise – hier und bei den Impfungen keinen Sonderweg einzuschlagen.